California
24. Mai 2002 - 17. Juni 2002
by Heike Helmich
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B54 | B1 |
Freitag morgen, kurz vor 8.00 Uhr. Wir werden abgeholt und fahren zum
Flughafen Dortmund. Heil angekommen (jaja, so ein Parkhaus hat schon so seine Tücken, Papa) trinken wir noch gemeinsam einen Kaffee, dann steigen wir in den Flieger, der uns zunächst nach
Frankfurt bringt. Endlich Urlaub!
In
Frankfurt haben wir uns zum Glück schon relativ früh auf den Weg zum Gate gemacht. Man hat ja schon davon gehört, dass die Sicherheitsvorkehrungen vor allem bei Flügen in die USA umfassender sein sollen als bisher. Was wir aber hier erleben, ist zunächst einmal nur Chaos. Wir stellen uns schon weit vor den Gates in eine der mindestens vier Schlangen, die sich vor dem Terminalbereich bilden, in dem die Flüge in die USA abgefertigt werden. Nun geht es ganz langsam. Trotzdem beruhigt es uns, weil wir schon ein bisschen besorgt sind, in die USA zu fliegen. An uns vorbei drängeln sich irgendwann Passagiere, die aufgrund der langen Wartezeiten Angst haben, ihren Flug zu verpassen. Wir passieren eine zusätzliche Sicherheitsschleuse, und kommen dann an unserem Gate an. Hier hat das boarding gerade begonnen, so dass wir fast direkt einsteigen können. Besonders "viel mehr" Sicherheit war das unserer Meinung nach denn aber doch nicht.
In
LA angekommen lief alles ab wie immer: Gepäck holen und ab zum Immigration-Schalter. Kaum aus dem Gebäude raus natürlich auch die erste Zigarette "danach", die mein Freund wie jedes Mal rauchen muss. Brachte mich bisher immer auf die Palme, denn nicht selten verpassen wir dadurch irgendeinen Bus oder zu Hause die S-Bahn. Aber mittlerweile denke ich: was soll's, wir haben ja Urlaub und daher Zeit.
Der (mindestens übernächste ;-) ) Bus von
Alamo bringt uns vom Terminal zur Autovermietung. Wir sitzen im Bus und wundern uns, wie normal dieses ganze Prozedere mittlerweile für uns geworden ist. Wir wissen genau, was kommt: Fragen, ob wir ein upgrade oder zusätzliche Versicherungen haben wollen (was wir mittlerweile ohne Nachdenken verneinen), Auto in Box xy suchen, Gepäck in den riesigen Kofferraum, kurz das Auto checken, dem Officer an der Ausfahrt unsere Papiere zeigen und dann ... die erste Zigarette im "neuen" Auto. Und jedes Mal das schlechte Gewissen, denn Rauchen ist in den Mietwagen eigentlich nicht erlaubt. Na ja, das legt sich (das mit dem Gewissen).
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Aviation Blvd | Manchester Ave | Lincoln Blvd |
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Furama Hotel 8601 Lincoln Boulevard Los Angeles, California, 90045
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Und dann passierte etwas untypisches: wir finden unser vorgebuchtes Hotel in
LA auf Anhieb. Eigentlich stehen wir mit Hotels "der ersten Nacht" klassischerweise auf Kriegsfuß. Nach dem Einchecken sind wir dann erst mal unserer Lieblingsbeschäftigung nachgegangen: einkaufen in einem dieser riesigen Supermärkte (diesmal begleitete uns die Kette
Ralph's durch Kalifornien). Und dann war auch schon Schlafenszeit.
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Lincoln Blvd | I-105 | I-5 |
Nicht wie sonst in den ersten Tagen konnten wir relativ gut und vor allem lange schlafen. Prima, denn unseren ersten Tag in
Los Angeles verbrachten wir in
Disneyland. Kurze Entscheidung, ob wir den neueren Park
"Disney's California Adventure", oder lieber das klassische
"Disneyland" besuchen wollten. Wir entschieden uns für letzteres, denn
"Disney's California Adventure" scheint mit "unvergesslichen Orten und Epochen Kaliforniens bewegter Vergangenheit und pulsierender Gegenwart" doch mehr was für patriotische Amerikaner zu sein. Voll war's in beiden Parks. Eigentlich klar an einem Samstag. Ich war etwas nervös ob dieser Menschenmengen, denn gerade ging durch die Presse, dass wieder Anschläge geplant waren, durchaus auf gutbesuchte Plätze. Ich lenkte mich ab, indem ich mit meiner neuen Digitalkamera erste Versuche machte. Aber: viel Neues gegenüber den Parks in Florida gab es nicht zu fotografieren und zu erleben. Andererseits: die Stimmung in solchen Parks ist immer eine ganz besondere und macht den Besuch lohnenswert.
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Lincoln Blvd | CA-1 |
Den Sonntag nutzten wir wie viele Amerikaner auch, um am
Santa Monica Pier zu bummeln und ein paar Meter am Strand entlang zu laufen. Wir hatten das alles zwar gar nicht vor, doch brachte uns eine geschickte Straßenführung (oder eine ungeschickte Beifahrerin mit mangelnden Ortskenntnissen) mitten auf den kostenpflichtigen Parkplatz am Pier. Nun machten wir also das beste draus. Aber es hat sich gelohnt. Gaukler, Fischer, der Vergnügungspark mit Achterbahn (ich liebe Achterbahnen, ohne allerdings mit ihnen fahren zu wollen), das bunte Publikum, von oben einer ganzen Armee von gutaussehenden Baywatchern bei einem Wettbewerb zusehen - was will man mehr.
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Santa Monica Blvd | Vermont Ave |
Dennoch fuhren wir irgendwann weiter, um uns zunächst einmal einen Überblick von
LA zu verschaffen
und natürlich den perfekten Blick auf das berühmte
Hollywood-Zeichen
zu erhaschen. Beides gelingt am besten im
Griffith Park mit seinem eindrucksvollen
Observatory
und einer schönen Umgebung. Hier oben hoch über den Dächern
LA's wurden übrigens die Autorenn-Szenen aus dem Film
Denn sie wissen nicht was sie tun gedreht. Hauptdarsteller
James Dean ist hier ein Denkmal gewidmet. Anschließend fuhren wir noch über die Prachtstraßen
LA's und bestaunten die Anwesen, die links und rechts z.B. des
Sunset Blvd. mehr oder weniger zu sehen waren. Was muss man verdienen, um hier wohnen zu können?
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Lincoln Blvd | CA-1 | Palos Verdes Dr |
Am Montag machten wir uns auf den Weg nach
San Diego, ein Ziel, welches wir noch nicht kannten.
Auf dem Weg dorthin fuhren wir durch die südlichen Vororte von
Los Angeles, wie
Rancho Palos Verdes. Ein sehr schönes Viertel mit Villen an steilen Hängen, von denen aus man einen direkten Blick aufs Meer und
Los Angeles hat.
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Palos Verdes Dr | CA-110 | CA-47 |
Weiter ging's nach
Long Beach, bekannt durch das dort liegende Hotelschiff
Queen Mary mit seinen 365 Kabinen
sowie das
Aquarium, das von außen rundherum mit Meeresbewohnern bemalt ist.
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CA-47 | CA-1 | I-5 | I-8 | Hotel Cir S |
In
San Diego angekommen haben wir uns einen "freien" Nachmittag am Pool gegönnt. Die Fahrt immer direkt an der Küste hat sich doch ganz schön hingezogen, da auch an einem Montag sehr viele Menschen zum Strand unterwegs waren und es deshalb immer wieder "stop and go" auf den oft kurvigen Straßen hieß. Aber das hatten wir uns ja vorgenommen: keinen Freizeit- bzw. Sightseeing-Stress. Und daran hielten wir uns gerne.
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Hotel Circle S | Taylor St | Rosecrans St |
Wir hörten in den Nachrichten, dass an diesem Tag die
USS Stennis zurück erwartet wird, ein Flugzeugträger, der seinen Einsatz für
Afghanistan beendet hatte. Da traf es sich gut, dass wir uns vorgenommen hatten, das
Cabrillo Nationalmonument zu besuchen. Denn wie wir das immer tun, versuchten wir, uns zunächst einen Gesamtüberblick von der Stadt zu verschaffen. Dafür schien uns dieser Platz geeignet zu sein. Und wirklich, das war er.
Das Monument als solches gab abgesehen von der schönen Umgebung (u.a. mit einem hübschen Leuchtturm) nicht viel her. Doch der Blick auf die
San Diego Bay und die davor liegende
Coronado Island war absolut lohnenswert. Auf dieser Halbinsel, die via der schönen
Coronado Bay Bridge mit dem Festland verbunden ist, ist in der US-Naval-Air Station die Hälfte der
amerikanischen Pazifikflotte stationiert. Sie ist Heimathafen von über 50 Schiffen der US-Kriegsmarine (u.a. auch der
USS Stennis) und damit weltgrößter Militärkomplex.
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Rosecrans St | N Harbor Dr | I-5 | Florida Dr | Zoo Dr |
Den Nachmittag verbrachten wir im weltbekannten
San Diego Zoo, Amerikas größtem Tierpark. Obwohl dieser sowohl in bezug auf die 750 verschiedenen Arten (vor allem begeisterten uns die possierlichen
Koalas und die seltenen
Panda-Bären) als auch die Lage und die natürliche Haltung der 4.000 Tiere wirklich sehens- und empfehlenswert war: im Nachhinein hätte ich mir doch lieber mehr von der Stadt selbst angesehen. Na, beim nächsten Mal.
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in der Umgebung |
Bevor wir in die Wüste aufbrachen fuhren wir noch ein bisschen durch die Straßen von
San Diego. Unter anderem rasteten wir an einer Stelle, von der aus man einen guten Blick auf die Militärbasis hat. Mehrere Flugzeugträger lagen dort.
Wir konnten nicht mehr ausmachen, welcher davon die
USS Stennis war, doch vermutlich sehen diese riesigen Schiffe eh alle gleich aus.
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I-8 | CA-79 | CA-78 | S3 | S22 |
Den im Reiseführer als "blühende Wüste mit wildromantischer Felsenlandschaft" angekündigten
Anza Borrego Desert State Park
konnten wir nicht wirklich genießen. Zum einen war es um diese Jahreszeit mit dem Blühen schon vorbei, zum anderen war es mit (für Ende Mai ungewöhnlich hohen) 40° Celsius deutlich zu heiß, um diesen Park erwandern zu können. Wir haben unser Auto nur verlassen, um uns im
Visitor Center ein Bild über den Park zu verschaffen (und natürlich, um dort auf die Toilette zu gehen) sowie uns das "pupfish sanctuary" anzusehen. Darauf hat uns der Reiseführer denn doch neugierig gemacht. Tja, der kleine Tümpel war nett, ein paar Fischchen konnte man auch sehen. Wir hätten erwartet, dass das Wasser hier ruck zuck verdunstet, bei der wirklich unerträglichen Hitze. Die wenigen weiteren Besucher machten es uns nach: kurz gucken und dann wieder ab ins Auto. Für Amerikaner ist es eh untypisch, ihr Auto für Wanderungen zu verlassen. Wir allerdings wären schon gerne ein wenig durch die Landschaft gelaufen.
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S22 | CA-86 | I-10 | Ramon Rd | E Palm Canyon Dr | S Palm Canyon Dr |
Doch nicht nur die Hitze, auch der noch weite Weg hielten uns davon ab. Dieser führte uns u.a. an der
Salton Sea vorbei,
der mit seinen palmbestandenen Ufern wie eine Oase in der Wüste aussah. Wir ließen den wegen seiner miesen Wasserqualität und seiner schlammig-steinigen sowie verschilften Ufer nicht sehr attraktiven See rechts liegen und gönnten uns auch an unserem Ziel
Palm Springs einen ruhigen Nachmittag am Pool.
Vom schönen Örtchen
Palm Springs aus machten wir uns an zahlreichen "AIRwins" vorbei
auf in den
Joshua Tree National Park. Nach unserem letzten Besuch vor drei Jahren hat es in diesem Park gebrannt, so dass wir gespannt waren, ob wir Veränderungen bemerken würden. Aber nein, nicht wirklich. Die "ihre Ärmchen nach oben streckenden Kakteen" (daher der Name) waren so zahlreich und schön anzusehen wie immer.
Wir fuhren diesmal noch weiter in den Park hinein und konnten so noch eine weitere Kakteenart betrachten, die Cholla-Kaktee, die nur in einem bestimmten Teil des Parks zu finden ist (nämlich im
Cholla Cactus Garden). Auch schön, vor allem die kurze Wanderung mitten durch eine riesige Ansammlung von diesen behaarten Gesellen. Weitere Wanderungen haben wir uns erspart, denn auch hier war die Hitze unerträglich. Die meisten Wanderungen hatten wir eh schon vor drei Jahren unternommen. Den Rest des Tages verbrachten wir also lieber mit einer Rundfahrt durch
Palm Springs im klimatisierten Auto und letztlich mal wieder am (bzw. mehr im) Pool, der wirklich schön gelegen und erfrischend war.
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I-10 | I-5 | CA-99 | CA-137 | CA-63 | CA-198 |
Heute ist eigentlich gar nichts passiert. Wir haben diesen Tag mehr oder weniger im Auto verbracht. Auf dem Weg zum
Sequoia NP und dem
Kings Canyon NP kamen wir wieder durch
LA, wo dieses typische Foto eines
Interstate entstand.
Am Abend drohte uns dann ein Gewitter, was mich veranlasste, die Pool-Session (übrigens im selben Hotel, in dem wir vor drei Jahren schon gewohnt haben) frühzeitig zu beenden. Mein Freund war gar nicht erst mitgekommen, er verfolgte lieber die Spiele der
NBA im Fernsehen. Geregnet hat es letztlich aber nicht, uns aber einen schönen Sonnenuntergang in
Three Rivers beschert.
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CA-198 |
Auf diesen Teil der Reise freute ich mich ganz besonders. Der Weg von
Three Rivers in den
Sequoia National Park ist ein ganz besonders schöner. In Serpentinen geht es hinauf, mit immer wieder neuen tollen Ausblicken auf die überwiegend gelb blühende Landschaft. In Erinnerung, dass wir hier vor drei Jahren einen
Bären eine Wiese hinauflaufen sehen haben, wollten wir das noch mal erleben und hielten Ausschau. Und tatsächlich: diesmal lief uns ein
Bär praktisch vor's Auto. Wir waren ziemlich verdattert, als er zum Greifen nah und grasfressenderweise (?) am Straßenrand auftauchte. Ich war ganz schön nervös, als ich dieses Foto gemacht habe.
Weiter ging's, noch ganz unter dem Eindruck dieses Erlebnisses. Wir sollten an diesem Tag tatsächlich noch einen
Bären sehen. Dieser rannte direkt vor uns über die Straße, einen kleinen Hang hinauf und weg war er. Keine Zeit, die Kamera zu zücken.
Geduldig fotografieren ließen sich dafür die
Four Guardsmen, vier riesengroße
Sequoia-Bäume, die hier den Verlauf der Straße bestimmen.
Die Bäume, die in diesem
Nationalpark stehen, sind im Gegensatz zu denen im
Redwood NP weiter nördlich vor allem breit (ihr Durchmesser erreicht bis zu 12 m, der höchste hier stehende Baum, der
General Sherman Tree, ist 83 m hoch und ca. 2.500 Jahre alt). Damit gehören die
Sequoias zu den größten Lebewesen der Welt. Ein umgestürzter Baum wurde so ausgehöhlt, dass man mit einem normalen Auto durchfahren kann (
Tunnel Log).
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CA-198 |
Den
Kings Canyon hatten wir weniger schön in Erinnerung. Vielleicht war damals die Fahrt durch diesen landschaftlich sehr beeindruckenden Park beeinflusst durch unseren Tank, dessen Inhalt sich bedenklich dem Ende zuneigte. Diesmal hatten wir vollgetankt und konnten so ganz entspannt bis ans Ende der Stichstrasse fahren. Auf dem kurzen Fußweg zu den
Roaring River Falls mussten wir ständig daran denken, dass wir an diesem Tag bereits
Bären hautnah erlebt hatten, und waren gegenüber Geräuschen aus dem Wald besonders sensibel. Ohne (vermeintlich) sicheres Autoblech zwischen uns und dem
Bären mochten wir diesen Tieren denn doch nicht begegnen. Aber alles ging gut und wir genossen auf der Rückfahrt das schöne Farbenspiel des ständig wechselnden Lichts auf den umliegenden Bergen. Wir stiegen an fast allen Haltepunkten aus, um dies betrachten und fotografieren zu können.
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CA-198 | CA-180 | CA-99 | W Clinton Ave | W Vassar Ave | N Parkway Dr |
Daher machten wir uns erst relativ spät auf nach
Fresno und konnten mit den letzten Sonnenstrahlen nur noch kurze Zeit am Hotelpool verbringen.
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CA-41 | Glacier Pt Rd |
Nach einem guten Frühstück machten wir uns auf zu einem der Höhepunkte der Reise, dem
Yosemite National Park. Wir fuhren diesmal über
Oakhurst und den
Südeingang in den Park. Wetterbedingt konnten wir dies vor drei Jahren nicht machen.
Oakhurst wird in vielen Reisekatalogen als ein Tor zum
Yosemite National Park beschrieben und erscheint mit 15 mi Entfernung zum
Südeingang als solches auch sehr attraktiv. Doch weit gefehlt. Sicher ist die ständige Bergauffahrt über Serpentinen landschaftlich sehr interessant. Der Zeitbedarf ist aber enorm. Zudem fährt man vom
Südeingang bis ins eigentliche
Yosemite Valley noch einmal weitere 40 mi und damit alles in allem sicherlich drei Stunden. Wenn man dies bei einem mehrtägigen Aufenthalt in der Yosemite-Region machen wollte, wäre diese Fahrerei jeden Morgen und Abend sehr nervig und zeitraubend. Wir allerdings haben diese Fahrt sehr genossen, denn wir mussten diese ja nur einmal machen.
Kurz vor dem
Yosemite Valley sind wir zunächst rechts auf die
Glacier Point Road abgebogen. Schon Wochen vor unserem Urlaub haben wir im Internet verfolgt, ob die Schneeverhältnisse diese Fahrt möglich machen würden. Nicht selten ist diese Straße noch im Juni schneebedeckt und deshalb geschlossen (gleiches gilt für die Nordausfahrt des Parks, die
Tioga Road). Aber wir hatten Glück und konnten die 25 mi bis ans Ende der Stichstrasse fahren. Der Ausblick, den man insbesondere von den Aussichtspunkten
Washburn und
Glacier Point hat, ist phänomenal. Nirgendwo sonst hat man diesen Blick u.a. auf
Half Dome und die
Vernal und Nevada Falls.
Am
Glacier Point gibt es zudem einen Aussichtspunkt, von dem aus man in das
Yosemite Valley hineinsehen kann und die
Yosemite Falls als Ganzes sehr gut sehen kann. Wirklich klasse. Tipp: zum Sonnenuntergang kommen und unbedingt bis zum Ende durchhalten. Wenn das Wetter mitspielt (vorher am
Visitor Center erkundigen) bekommt man ein grandioses Farbspiel zu sehen.
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Glacier Pt Rd | CA-140 |
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Cedar Lodge 9966 Highway 140 El Portal, California, 95318
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Wir konnten zumindest an diesem Abend nicht so lange warten, denn wir mussten noch einchecken in
El Portal. Ca. 20 mi vom
Yosemite Valley entfernt gelegen und innerhalb von etwa einer halbe Stunde erreicht liegt dieses kleine Örtchen, in dem es außer einer Handvoll größerer Motels und eines kleinen Krämerladens keine nennenswerte Infrastruktur gibt (nicht mal einen
McDonalds). Die Motels selber sind nett, i.d.R. mit kleinem Supermarkt, Restaurant und natürlich Pools ausgestattet. Die von uns gebuchte
Cedar Lodge lag allerdings noch hinter
El Portal und damit etwa fünf Meilen weiter vom Westeingang entfernt als z.B. die
Yosemite View Lodge. Beim nächsten Mal würden wir uns wahrscheinlich aufgrund der kürzeren Entfernung für letztere entscheiden.
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im Park |
Heute sollten wir etwas ganz Besonderes erleben. Schon früh bekamen wir mit, dass ein
Hubschrauber im Park unterwegs war. Wir sahen diesen auch auf einer Wiese landen und starten, wollten uns aber nicht zu den vielen Schaulustigen gesellen, die sich dort bereits eingefunden hatten. Also widmeten wir uns unserem Sightseeing-Programm, das uns natürlich als erstes ins
Visitor Center führte. Dort erstand ich ein praktisches Buch, welches mir die schönsten, für den Normaltouristen nicht zu findenden Foto-Spots im Parks zeigte. Der folgende allerdings war einer, von dem aus wahrscheinlich jeder Besucher die
Yosemite Falls fotografierte.
Nichtsdestotrotz ist dieser Anblick sicherlich einer der schönsten im Park. Man hat ihn aber nur, wenn man während der Schneeschmelze hier ist. Im Hochsommer ist es z.B. meinen Eltern schon passiert, dass nicht ein Tröpfchen Wasser herunterkam, also kein Wasserfall zu sehen war. Genauso kann es im tiefsten Winter passieren, dass das Wasser einfriert und sich unten im Becken ein riesiger gefrorener "cone" bildet. Muss auch toll aussehen.
Neben grandioser Landschaft gibt es im
Yosemite NP auch viele Tiere zu sehen. Mit einigen davon möchten wir keine direkte Bekanntschaft machen, wie z.B. den
Bären. Überall wird davor gewarnt, Essbares offen herumliegen zu lassen. Vielmehr muss dieses in bärensicheren Kanistern verstaut werden. Selbst im Auto nehmen die sensiblen Bärennasen Witterung auf. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass
Bären ein Auto so zertrümmern, dass sie an Speisen im Wageninneren herankommen ... bis ich im
Visitor Center ein Video gesehen habe. Schon beängstigend, was so ein
Bär mit einem verschlossenem Auto anstellen kann.
Aber es gibt auch harmlose Tiere, z.B. diesen Vogel hier,
der uns an einem Flusslauf auf dem Weg zu den
Vernal bzw. Nevada Falls begegnet ist. Der Aufstieg beginnt am
Happy Isle Nature Trail und zieht sich -in meinen Augen- endlos und steil bergan, bis man überhaupt einen Blick auf die
Vernal Falls erhaschen kann.
Dennoch ist dieser Trail einer der beliebtesten im ganzen Park. Für wenig Trainierte ein anstrengender Marsch, den allerdings auch viele ältere Menschen und Familien mit kleinen Kindern auf sich nehmen. Auf unserem Rückweg mussten wir dann auch häufiger mal die Frage beantworten: "Wie weit ist es denn noch?" Die Strapaze lohnt sich, denn die Perspektive ist schon eine andere, als vom
Glacier Point (
siehe oben). Zudem kann man weiterlaufen bis zum Fuß der
Vernal Falls und von da hoch zu den
Nevada Falls. Wir haben das gemacht, allerdings nur bis zu einer Ansammlung von Felsblöcken im
Merced River unterhalb des
Vernal Falls. Von dort hat man einen noch schöneren Blick und kann sich zudem in der hier noch harmlosen Gischt etwas abkühlen. Wer weiter will, der muss damit rechnen, klitschnass zu werden, denn der steile Aufstieg über in den Fels gehauene Stufen führt direkt an den
Vernal Falls entlang.
Wieder zurück am Auto machten wir uns auf den Rückweg und kamen erneut an der Stelle mit
Helikopter und
Schaulustigen vorbei. Auch diesmal fuhren wir weiter, doch konnten wir unterwegs den
Helikopter sehen, wie er über einem Felsmassiv "stand"
und an einem langen Seil irgendeine Fracht transportierte. Das fanden wir dann nun so spannend, dass wir umkehrten und uns doch noch zu den vielen anderen Zuschauern gesellten. Was war passiert? Zwei Bergsteiger waren am Vortag zu einer Tour in ein Felsmassiv aufgebrochen. Einer von beiden wurde spätnachmittags von einem Stein getroffen, der ihn schwer verletzte. Offensichtlich gut ausgerüstet verständigten die Bergsteiger die Rettungswacht. Man entschied, nicht sofort aufzusteigen, da es dunkel wurde. Früh am nächsten Morgen stieg dann ein Trupp Bergretter auf und brachte den Verunglückten und seinen Begleiter an eine Stelle, von der eine Rettung per
Hubschrauber möglich ist. Was wir an diesem Tag beobachtet hatten, war also die Bergung des Verletzten, seinem Begleiter, den Rettungsleuten und einer Unmenge an Ausrüstung.
Wir waren sehr erstaunt, was die Männer alles mit nach oben geschleppt hatten. Woher wir das alles wissen? Kaum dort angekommen sprach uns eine ältere Dame an, die die Schwiegermutter eines der Männer der Bergwacht ist. Sie erzählte uns, was passiert war und bat uns, Fotos zu machen, da ihr Schwiegersohn mit dem nächsten Flug vom Berg transportiert wurde. Diesen Gefallen taten wir ihr gerne und mailten ihr sämtliche Bilder zu. Dem Verunglückten ging es übrigens rasch wieder besser. Seinem Portemonnaie allerdings wahrscheinlich nicht, denn dieser Einsatz dürfte so an die 100.000 Dollar gekosten haben. Hoffentlich war er versichert!
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im Park |
An diesem Tag machten wir dann Gebrauch von den Geheimtipps in meinem Fotobuch. Wir fanden wirklich viele schöne Stellen, die zudem nicht überlaufen waren, wie z.B. hier an diesem Strand des
Merced River mit Blick auf den
El Capitan.
Weiter ging's zur
Sentinel Bridge, die man i.d.R. nur nutzt, um diese mit dem Auto zu überqueren bzw. um von einem Parkplatz auf die andere Seite des Flusses zu kommen. Doch garantiert diese Brücke einen tollen Blick auf
Half Dome mit dem
Merced River im Vordergrund.
Wir mussten eine Weile warten, bis dieses Bild gelungen ist, denn eine ganze Reihe von Schlauchbootfahrern kam den Fluss herunter. Macht bestimmt Spaß. Ich aber wollte -wie immer- nur Natur fotografieren.
Kurz nach Mittag begannen wir eine Wanderung, die zu meinen Favoriten im Park gehört. Zum einen ist sie nicht anstrengend ;-) und zum anderen führt sie an einen der schönsten Plätze im Park, den
Mirror Lake. Wir ließen uns viel Zeit mit der Umwanderung, rasteten immer wieder am Seeufer direkt unterhalb des
Half Dome und genossen den Blick auf die grandiose Umgebung. Aber auch der See selbst ist eine Attraktion, nicht nur für die vielen Schwimmer, die sich darin tummelten bzw. Felsblöcke als Sprungturm nutzen. Wie der Name des Sees ja schon andeutet spiegelt sich die ihn umgebende Landschaft im Wasser wieder. Es gibt Stellen, an denen bekommt man ganze Berge zweimal aufs Bild: einmal im Original und einmal als Spiegelbild im Wasser.
Nicht alle bemerken diese Möglichkeit, und wenn doch, kommt es gerade von Amerikanern zu anhaltenden Ausrufen des Entzückens.
Zum Ausklang des Tages versuchten wir, den Sonnenuntergang am
Glacier Point zu erleben. Doch machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, so dass wir etwa eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang aufbrachen (zudem verließ uns die Lust, noch länger zu warten, da wir schon viel zu früh hierher gekommen waren). Wir sollten das bereuen, denn an einem anderen Aussichtspunkt (dem
Tunnel View) sollten wir feststellen, dass der
Half Dome doch noch eine schöne Färbung angenommen hat. Doch leider war diese kaum noch zu sehen, und so schossen wir nur dieses Foto vom
Bridalveil Fall.
Auch schön.
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CA-140 | CA-120 (Tioga Rd) |
Heute warteten mehrere Höhepunkte der Reise auf uns: die Fahrt auf der
Tioga Road, die uns zum
Tenaya Lake bringen sollte. Beides kannten wir nicht, da die Schneeverhältnisse vor drei Jahren eine Sperrung der Strasse zur Folge hatten. Auch hier kamen mir wieder die Tipps aus dem Fotobuch zugute. Entlang der
Tioga Road boten sich herrliche Ausblicke z.B. auf den
Half Dome,
diesmal von der anderen Seite. Es boten sich immer wieder neue Perspektiven,
die die Vielfalt der Landschaft im
Yosemite gut zum Ausdruck brachten.
Der Strasse folgend kamen wir an den
Tenaya Lake, den wir hier von einem verlassenen Campingplatz im flachen Wasser stehend aufnahmen.
Hier war kein Mensch weit und breit und dementsprechend genossen wir die Stille und die schöne Landschaft. Nur die vielen Mücken störten die Idylle.
Kurz vor dem Ostausgang des
Yosemite NP gab es einen weiteren See.
Hier lag tatsächlich noch Schnee und wir wateten zwischen den Schneefeldern hindurch. Uns begleitete ein unglaubliches Froschkonzert, was allerdings mit einem Mal endete. Wir konnten die Frösche nicht sehen, und so waren wir ihnen offensichtlich zu Nahe gekommen. Kurze Zeit später und einen Schritt zurück begann das Konzert erneut. Lustig.
Wir verließen den Park und verloren sehr schnell an Höhe. Unterwegs hielten wir noch das eine oder andere Mal an, u.a. um auf einen Gletscher zurückzublicken und das vor uns liegende Farbenspiel in Fahrtrichtung zu genießen.
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CA-120 (Tioga Rd) |
Nach einer Biegung sahen wir ihn dann, den
Mono Lake. Waren wir gerade noch auf 3.000 m mitten im Schnee, herrschte hier (1.000 m tiefer) eine unglaubliche Hitze. Eigentlich planten wir, in
Lee Vining zu übernachten. Aber der erste Eindruck der Motels am Ort ließ uns diesen Plan verwerfen. So fuhren wir direkt zum Südufer des
Mono Lake zu einer Stelle namens
South Tufa Reserve, an der die meisten Tuffsteine zu sehen sein sollen. Wir entrichteten 3 $ Eintritt und folgten einem Holzbohlenpfad zum eindrucksvollen See mit seinem tiefblau-grünen Wasser und der eigentlichen Attraktion, den
Tufas.
Diese ungewöhnlichen Kalziumkarbonatformationen entstanden durch Ablagerungen. Sie wurden durch die Entnahme von Wasser aus dem See durch die Stadt
Los Angeles im Laufe der Jahrzehnte freigelegt. Seit 1941 ist der Wasserpegel um 15 m gefallen - Grund für Naturschutzorganisationen, dagegen anzugehen. An der
South Tufa Reserve gibt es mehrere Stellen, an denen der jeweilige Wasserspiegel der vergangenen Jahre anschaulich markiert ist. Genug der Theorie: die Landschaft hier ist wirklich wunderschön.
Bestes Fotowetter mit einer kleinen Ansammlung von weißen Wölkchen ließ mich begeistert ein Bild nach dem anderen schießen.
Ich hätte hier noch Stunden verbringen können, wovon mich allerdings Millionen von Fliegen und mein drängelnder Freund abhielten. Zu Recht, denn wir hatten uns ja vorgenommen, an diesem Tag noch weiter zu fahren.
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US-395 | NV-88 | NV-207 | US-50 |
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Quality Inn 3838 Lake Tahoe Blvd South Lake Tahoe, California, 96150
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Es sollte innerhalb der nächsten 50 mi lt. Karte noch das eine oder andere größere Städtchen kommen. Doch wir lernten mal wieder, in den USA niemals der Karte in bezug auf vermeintlich "größere Städtchen" zu trauen. Diese waren tatsächlich nur eine Ansammlung von Farmhäusern mit einigen wenigen Motels, so dass wir beschlossen, bis nach
South Lake Tahoe weiterzufahren. Nachdem wir eine Straße, die dort eingezeichnet war, letztlich an ganz anderer Stelle fanden, kamen wir relativ spät in
South Lake Tahoe an und freuten uns auf ein kühles Bad im Pool. Wir checkten eine Nacht früher als geplant im reservierten Motel ein, was wir allerdings nach Übernahme des Zimmers schon wieder bereuten. Das Zimmer war alt und verwohnt, der Pool noch nicht geöffnet. Das es Anfang Juni schon so heiß war, damit hatte man nicht gerechnet. Wir beschlossen, falls wir noch mal herkommen sollten, lieber ein paar Dollar mehr auszugeben und dann wieder in dem
Best Western einzuchecken, in dem wir bereits vor drei Jahren waren. Aber egal: jetzt wollten wir nur noch etwas essen und dann ins Bett. Nach dem Essen im nahen und wunderschön direkt am See gelegenen
Pizza Hut machten wir diese beiden Fotos vom Sonnenuntergang.
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US-50 | CA-89 |
Wir freuten uns über den gewonnen Tag und starteten mit einer Rundfahrt (im Uhrzeigersinn) um den
Lake Tahoe. Wir hatten das bei unserem letzten Aufenthalt schon mal gemacht, allerdings bei schlechtem Wetter, so dass wir diesmal bei strahlendstem Sonnenschein ungleich begeisterter waren. Einen Stop legten wir an der
Emerald Bay ein
und genossen -leider mit vielen, vielen anderen Touristen- den Ausblick auf den azurblauen See. Der See bedeckt eine Fläche von 520 qkm und ist stellenweise fast 500 m tief. Würde er auslaufen (womit nicht zu rechnen ist), würde er ganz Kalifornien knöchelhoch mit Wasser bedecken. Wow. Ringsum ist der See von Bergen der
Sierra Nevada umringt, die bis zu 1.200 m hoch sind und perfekte Skigebiete abgeben.
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CA-89 |
Zu einem von ihnen, nämlich
Squaw Valley, Austragungsort der
olympischen Winterspiele von 1960, machten wir einen kurzen Abstecher. Viel zu sehen gab es um diese Jahreszeit natürlich nicht mehr, doch faszinieren mich solche Orte und insbesondere Bergbahnen (was man von meinem Freund nun überhaupt nicht sagen kann). Die große Seilbahn war allerdings wegen einer TÜV-Prüfung geschlossen, nur die Gondelbahn war in Betrieb, wurde aber kaum genutzt. Skilifte waren keine mehr in Betrieb, vielmehr bereitete sich man auf den Sommer (Blumen wurden gepflanzt) bzw. den nächsten Winter (Hotelneubauten) vor.
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CA-89 | CA-28 | US-50 |
Wieder zurück am
Lake Tahoe machten wir zunächst einen Stop in
Kings Beach, wo wir zwei Hunden und ihren Herrchen zusahen, wie Stöckchen, Bälle und sonstiges Gerät zunächst in den See und dann wieder heraus transportiert wurden. Den Hunden machte dies mehr Spaß als den Herrchen, die versuchten, zwischen ihrer Tätigkeit als Katapult ein Buch zu lesen. Hier entstand dieses schöne Foto.
Den nächsten Halt machten wir in
Incline Village. Nicht, dass
Incline Village ein besonders sehenswertes Städtchen ist. Vielmehr waren wir dort verabredet. Wie der Zufall will fand zu dieser Zeit ein Jahrestreffen der
Bonanza Convention statt. Warum gerade hier? Weil südlich von
Incline Village die legendäre
Ponderosa Ranch (ein Nachbau, nicht die Originalkulisse) aus der Fernsehserie
Bonanza liegt. Wir selbst haben mit
Bonanza zwar so gar nichts am Hut, doch eine Arbeitskollegin meines Freundes war für dieses Treffen verantwortlich und daher natürlich vor Ort. Daher haben wir mal kurz "Hallo" gesagt und uns von ihr über das Meeting aufklären lassen. Anschließend ging es dann weiter in den kleinen, aber sehr reizvollen
Lake Tahoe Nevada State Park
und über
Stateline, einer Hochburg von
Spielkasinos und
Hochzeitskapellen, zurück zu unserem Ausgangspunkt
South Lake Tahoe. Ein Großteil des Sees liegt übrigens nicht in
Kalifornien, sondern in
Nevada. Daher auch die Spielkasinos.
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US-50 | I-80 | CA-12 | CA-116 |
Wir verließen den
Lake Tahoe in Richtung
San Francisco auf den für die USA so typischen Highways.
Nach 172 langen Meilen erreichten wir unser Ziel, die Weinregion Kaliforniens. Zunächst durchfuhren wir das
Sonoma Valley und machten halt in
Sonoma.
Wir bummelten ein wenig rund um die City Hall, die von netten kleinen Geschäften und Restaurants umgeben ist, ...
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CA-116 | CA-12 | Fourth St |
...bevor wir unser Hotel in
Santa Rosa aufsuchten. Den Rest des Tages verbrachten wir am Pool, was diesmal mit einer netten Abwechslung verbunden war: das Hotel veranstaltete eine Pool Party mit Life Musik und Cocktails und lockte auf diese Weise viel interessantes Publikum an. Zwischen Planschen im Pool und Buch lesen gab es also allerhand zu sehen und zu hören.
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CA-12 | nach Oakville | CA-29 |
Heute kamen wir durch die wohl bekannteste Weinregion Kaliforniens, zum
Napa Valley.
Sie unterscheidet sich landschaftlich allerdings nicht von denen, die wir einen Tag zuvor kennengelernt hatten.
Alles ist gleichermaßen schön und reizvoll.
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CA-128 | US-101 | CA-128 | CA-1 |
Dennoch verließen wir diese Gegend und fuhren hinauf bis zur Küste von
Mendocino, wo ebenfalls noch Wein angebaut wird. Uns interessierte hier allerdings mehr die schroff-schöne Pazifikküste mit der "Skyline" des ehemaligen Künstlerdorfes
Mendocino
mit ihren vielen Blumenwiesen,
durch die wir zum Wasser wanderten. Die Aussicht hat schon was von einer Postkarte.
Mendocino ist dank eines alten Ohrwurms sicher der populärste nordkalifornische Küstenort.
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CA-1 |
Da wir von unserem letzten Besuch her bereits die Übernachtungspreise in
Mendocino kannten fuhren wir noch 10 Meilen weiter nördlich, um uns eine Unterkunft in
Fort Bragg zu suchen.
Fort Bragg selbst ist keine schöne Stadt, bekannt nur durch den
Skunk Train genannten Ausflugszug, der Touristen zu nahegelegenen Redwood-Beständen bringt. Der Name des Zugs geht zurück auf Gasmotoren, die einst erheblichen Gestank verbreiteten. Uns reizten neben den niedrigeren Hotel-Preisen (obwohl wir auch hier, an einem Samstag an die 100 $ zahlen mussten) allerdings vielmehr die gute Infrastruktur mit großen Supermärkten und etlichen Fast Food-Restaurants.
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CA-1 |
Vom heutigen Tag an hatten wir nun das Gefühl, irgendwie auf dem Heimweg zu sein. Wir blieben von nun an der Küste, auf direktem Weg nach
Los Angeles, von wo es mit dem Flieger nach Hause ging. Allerdings lagen ja noch einige interessante Stationen mit landschaftlich sehr reizvollen Wegen vor uns.
Auf unserer Tour nach
San Francisco kamen wir z.B. durch
Bodega Bay, wo
Die Vögel von Alfred Hitchcock gedreht wurden. Wiedererkennen konnte man allerdings kaum etwas. Ist wohl zu lange her.
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CA-1 | US-101 | Mason St | California St | Powell St | Sutter St | Mason St |
Die Strecke nach
San Francisco ist sehenswert, kurvenreich und zudem sehr interessant. Man sollte sich viel Zeit nehmen und immer mal wieder aussteigen, um die Aussicht zu genießen.
So stoppten wir z.B. an der
Point Reyes National Seashore und unternahmen eine kurze Wanderung auf einem Trail, der die Erdbebenproblematik, verursacht durch die Nähe zum
San Andreas Graben, anschaulich erläuterte.
Wieder einmal hatte wir unglaubliches Glück mit dem Wetter. Gerade in
San Francisco ist es eher selten, die
Golden Gate Bridge nebelfrei und bei strahlendstem Sonnenschein betrachten zu können. Wir nutzten die Gelegenheit und fuhren zu den
Marin Headlands hinauf, von wo man einen grandiosen Blick auf die San Francisco Bay
sowie die Skyline von
San Francisco hat, inklusive der
Golden Gate Bridge.
Hier hielten wir uns sehr lange auf und genossen den schönen Spätnachmittag. Ein Blick auf die von Autos verstopfte Brücke
allerdings zeigte uns, dass wir besser bald aufbrechen sollten, um uns noch im Hellen auf die Hotelsuche zu machen. Wir benötigten dann auch noch etwa eine Stunde, um das reservierte
Hotel Bijou zu finden. Ein schönes Hotel mit zwar kleinen, aber sehr modern und freundlich eingerichteten Zimmern, sehr zentral direkt am Startpunkt der
Cable Car-Linien in der Powell Street gelegen. Leider befindet sich ein paar Blocks weiter ein weniger attraktives Viertel
San Franciscos, so dass man sich abends nicht so ganz wohlfühlt auf dem kurzen Weg vom
Cable Car ins Hotel.
In dieses
Cable Car (wie die gesamte Anlage seit 1964 unter Denkmalschutz stehend) stiegen wir dann am nächsten Morgen auch gleich ein. Mit einer Drei-Tages-Karte für 10 $ pro Person ausgestattet rumpelten wir zur
Fisherman's Wharf, um uns bei diesem heißen Wetter mit einer
Bootsfahrt abzukühlen und
San Francisco aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Wir fuhren unter der
Golden Gate Bridge her und konnten dieses Meisterwerk nun aus nächster Nähe und erstmalig von unten bestaunen.
Anschließend umkurvten wir noch
The Rock, wie
Alcatraz auch genannt wird.
Ein wenig enttäuscht von dieser (mit 19 $ pro Nase sehr teuren und daher nicht empfehlenswerten)
Bootsfahrt entschlossen wir uns im Anschluss, der bis 1963 als
Gefängnis genutzten Insel
Alcatraz einen Besuch abzustatten. Wir hatten schon so viel davon gehört, "alle" Freunde hatten dies gemacht und nun wollten wir auch. Bei unserem letzten Besuch war das nicht so spontan möglich, denn damals musste man sich tagelang vorher anmelden, um einen Platz auf den etwa alle 30 Minuten ablegenden Schiffen der "
Blue and Gold Fleet" zu bekommen. In diesem Jahr allerdings kamen wir nach Kartenkauf (inkl. Self-Guided Tour 13,25 $) an
Pier 41 direkt mit dem nächsten Schiff mit. Auch hier merkt man, dass weniger Touristen unterwegs sind als sonst um diese Jahreszeit.
Nach kurzer Überfahrt gingen wir auf der berühmten Insel am kleinen Hafen
Sally Port an Land - genauso wie früher auch die Häftlinge. Empfangen wurden wir (die Häftlinge damals wohl nicht) von einem Ranger, der uns erläuterte, welche Möglichkeiten wir nun hatten, diese Insel zu erkunden. Wir entschieden uns, direkt zum Zellengebäude zu laufen. Dort bekamen wir einen Rekorder und starteten das Band (mit deutschen Erläuterungen). Ich leider etwas später als mein Freund, so dass er mir ständig voraus war. Im Verlauf der Tour ging es an der (vermeintlichen) Zelle von
Al Capone
vorbei, eine Zelle in der zweiten Etage, die aussah wie alle anderen: schmal und winzig klein, mit einem Eisenbett, einem Klo und einem Waschbecken versehen, nach vorne offen vergittert. Wir bekamen neben dem Zellentrakt noch die Bibliothek, einen Friseur"salon" und den Speisesaal zu sehen, von dem aus man einen Blick in die Küche werfen konnte. Das war es dann aber auch schon. Alles in allem ganz nett, mehr aber auch nicht. Aber es stimmt schon: sollte man mal gemacht haben. Am Ende die Möglichkeit, Souvenirs zu kaufen und noch ein wenig auf dem Gelände herumzulaufen. Von der Seite, die
San Francisco zugewandt ist, hat man einen schönen Blick auf die Skyline, den wir noch ein wenig genossen, bevor wir das Schiff bestiegen, welches uns zurückbringen sollte.
Nun spazierten wir auf dem
Embarcadero (wo wir uns eine teure und gar nicht so leckere
Clam Chowder in Sauerteigbrot-Tasse "gönnten") entlang zu
Pier 39 und bummelten die Geschäfte, Restaurants und Karussells ab, allerdings ohne etwas zu kaufen. Wir wollten zur Westseite von
Pier 39, wo sich
Hunderte von Seehunden tummeln (angeblich entsorgen hier die umliegenden Restaurants ihre Essensreste). Wir konnten ihr heiseres "önk önk" (oder so ähnlich) schon von weitem hören. Und dann sehen.
Lustig, wie ein dicker Seehund vergeblich versuchte, auf eines der schwimmenden Pontons zu kommen, ihn die anderen aber nicht ließen. Besonders darauf bedacht war ein noch dickerer Seehund, der auf einem dieser Pontons von links nach rechts wieselte um zu verhindern, dass der Konkurrent an Land ging. Dabei musste sich der eine oder andere kleinere Seehund schon mal ins Wasser retten, um nicht erdrückt zu werden.
Nun wanderten wir vorbei an der
Cable Car-Station, an der wir morgens ausgestiegen waren, weiter zum
Ghirardelli Square, einer ehemaligen Schokoladenfabrik. Heute ist das Gelände eine nette
Shopping-Mall, in der
Ghirardelli aber noch einen Laden hat, in dem selbstgemachte
Schokolade und
Eis verkauft wird. Dieser war unser Ziel. Wir kauften uns jeder einen großen
Chocolade Fudge für teure 6,78 $ (pro Nase) und schleckten diesen genüsslich draußen in der Sonne sitzend. Lecker. Diese Stärkung war notwendig, denn wir wussten, was nun auf uns zukommen sollte: Schlangestehen an der Endstation der
Cable Car-Linie
Powell - Hyde. Auf dem Weg dorthin kamen wir durch den
San Francisco National Historic Park wo wir bemerkten, dass der berühmt-berüchtigte Nebel über die
Golden Gate Bridge hereingezogen war.
Und dann sahen wir sie: die (für uns) ebenso berühmt-berüchtigte Schlange.
Hieran hat der 11. September also nichts geändert. Etwas Gutes hatte das Schlangestehen allerdings diesmal: an diesem 10. Juni 2002 gab es gegen 18.00 Uhr irgendwas eine
(teilweise) Sonnenfinsternis. Der Schaffner, der dafür zuständig war, die -leider nur selten- reinkommenden
Cable Cars auf dem Turntable zu drehen, verkürzte sich und uns Schlangestehenden die Wartezeit, in dem er mit einer geschwärzten Scheibe rundum ging und alle mal in die Sonne starren ließ. Wir wunderten uns, dass manche so gar nichts damit anfangen konnten und offensichtlich nicht mitbekommen hatten, was an diesem Abend passierte. Als ich an der Reihe war, machte ich durch die Scheibe dieses Foto.
Puh, nach etwa einer Stunde warten haben wir's geschafft. Wir bekamen glücklicherweise einen Sitzplatz und rumpelten zurück zu unserem Hotel. Füße hoch und relaxen.
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Cable Car |
Am nächsten Morgen dasselbe Spiel: rein ins
Cable Car und los geht´s hügelauf - hügelab. Diesmal stiegen wir am
Russian Hill, am oberen Ende der
Lombard Street aus. Nicht nur, dass man von hier einen schönen Blick hinüber zum 90m hohen
Telegraph Hill
mit dem
Coit Tower hat. Vielmehr ist dieser obere Teil der
Lombard Street berühmt durch seine vielen Haarnadel-Kurven und nennt sich daher "die gewundenste Straße der Welt". Wir liefen die
Lombard Street hinunter und dann hinauf bis zum 68 m hohen
Coit Tower. Per Aufzug (3,75 $) fuhren wir hoch bis zur Aussichtsplattform, von wo wir einen tollen Rundumblick auf die ganze Stadt, die sich langsam in Neben hüllte, genossen. Vor allem das Finanzdistrikt und die Innenstadt (beides erwanderten wir im Anschluss noch) lassen sich von hier oben besser sehen als vom Fuß des Turms. Wieder unten angekommen entstand dann dieses Foto vom
Russian Hill, wo wir am Morgen die Wanderung begonnen hatten.
Den späten Nachmittag verbrachten wir in Ermangelung eines Pools (und des dazu passenden Wetters) mit Shopping, u.a. im Riesen-Kaufhaus-Komplex
San Francisco Centre.
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49-Mile-Drive |
Tag der Abreise aus
San Francisco. Wir hatten uns vorgenommen, dem
49-Mile-Drive zu folgen. Besonders freute ich mich auf die
Painted Ladies, eine restaurierte viktorianische Häuserzeile am
Alamo Square. Wir kurvten zunächst ein wenig durch die Innenstadt und sahen Ziele wie
Civic Center oder
Japan Center im Vorbeifahren, ließen
Fisherman´s Wharf hinter uns und stoppten erst wieder am
Fort Point, welches allerdings zwecks Restaurierung geschlossen war. Wir stiegen dennoch aus und machten z.B. dieses Foto von der
Golden Gate Bridge im Nebel.
Auffallend waren die Sicherheitsvorkehrungen: bewaffnete Soldaten patrouillierten dort, um die Brückenpfeiler vor Attentätern zu schützen. Brücken wie die
Golden Gate Bridge galten (oder gelten?) ja als mögliches Ziel eines neuen Terroranschlages. Leider wurde das Wetter immer schlechter, so dass unser Stop an den
Twin Peaks leider nicht den erhofften Blick auf
San Francisco hergab. Daher entschlossen wir uns, auch keinen Abstecher mehr zum
Alamo Square zu machen (schnief), sondern gleich weiter zu fahren Richtung
Monterey, unserem nächsten Ziel.
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CA-1 |
Immer noch bei schlechtem Wetter kamen wir in
Monterey an. Wir besuchten zunächst
Fisherman´s Wharf, ein Pier, an dem es außer Fischbuden und Souvenirständen nichts zu sehen gab. Lohnt sich also nicht. Weiter ging´s zur
Cannery Row;, die durch den Roman von
John Steinbeck weltbekannte
Straße der Ölsardinen. Hier säumen nette Geschäfte die Straße, die zum
Monterey Bay Aquarium führt. Wir widerstanden erneut, diesem vielgelobten
Aquarium einen Besuch abzustatten, da es schön recht spät war und man mindestens zwei Stunden für eine einigermaßen gründliche Besichtigung benötigen würde. Wir gönnten uns vielmehr eine Riesenportion
Clam Chowder, die wirklich lecker, aber (natürlich) auch ganz schön teuer war (6 $ pro Portion) und machten uns dann auf den kurzen Weg nach
Carmel.
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CA-1 | Rio Rd |
In
Carmel, einer hübschen kleinen Stadt, in der
Clint Eastwood mal
Bürgermeister war, angekommen, checkten wir zunächst im Hotel ein und machten uns dann auf den Weg, in einem Laden namens
Every Little Thing für meine sammel"wütige" Mutter die obligatorischen "Clöwnchen" zu besorgen. Wir hatten hier vor drei Jahren (und meine Eltern vor x Jahren) schon einmal wunderschöne "Clöwnchen" erstanden. In diesem Jahr war die Künstlerin "Elaine" allerdings auf alles andere spezialisiert, aber nicht auf "Clöwnchen". Dennoch fanden wir zwei sehr schöne Exemplare und hatten somit unsere Mitbringsel für diesen Teil der Familie. Leider wurden wir auf unserem Bummel durch Regen (den einzigen, den wir während der gesamten Reise hatten, so dass wir uns nicht beschweren wollen) begleitet, so dass wir relativ schnell wieder in Richtung Hotel fuhren. Und -oh Wunder- das Wetter wurde letztlich doch noch so gut, dass wir ein Bad im Pool nehmen konnten.
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CA-1 | Ocean Ave |
Am nächsten Morgen war es erneut bedeckt. Schade, denn ich wollte den
Seventeen-Mile-Drive zwischen
Carmel und
Monterey gerne mal bei Sonnenschein erkunden, was uns 1999 schon nicht gelungen war. Wir starteten dennoch, da es unser einziger Tag hier war.
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CA-1 |
Nachdem wir 8 $ Eintritt dafür bezahlt hatten, dass wir einer Strasse im Privatbesitz der millionenschweren
Del Monte Forest Community, gesäumt von i.d.R. gut versteckten superteuren Villen, folgen durften, legten wir mehrere Stops entlang der Strecke ein. Wir sahen Seehunde,
Vögel,
usw.
Ein Otter
war besonders lustig, da er, auf dem Rücken schwimmend versuchte, eine Muschel auf einem Stein kaputtzuschlagen, der auf seinem Bauch lag: Klock klock klock. Wir fuhren weiter bis zum vermeintlichen Highlight des
17-Mile-Drive, dem
Fuji-Baum, so genannt, weil dies angeblich der meist fotografierteste Baum von - ja von was eigentlich- sein soll. Sicherlich von dieser Rundstrecke, vielleicht auch von ganz Kalifornien. Eigentlich heißt er auch
Lone Cypress, weil er halt so alleine dasteht. Leider standen auch dunkle Wolken am Himmel, die mir das Fotografieren verleideten. Wir fuhren weiter zur nächsten "Station", dem
Ghost Tree
. Hier klärte das Wetter auf und wir kehrten noch einmal zur
Lone Cypress zurück, wo ich endlich ein schönes Foto machen konnte.
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CA-1 | Pico Ave | Castillo Drive |
Wir setzten unsere Fahrt Richtung
LA fort, heute wohl auf dem spektakulärsten Abschnitt des Highway No. 1. Die Strecke bis
San Simeon, vor allem im Bereich von
Big Sur, ist gespickt mit schönen und dramatischen Aussichten wie diesen hier.
Anfangs waren wir damit beschäftigt, die
Bixby Bridge zu finden. Sie überspannt mit 218 m und in 80 m Höhe den darunter liegenden Bixby Canyon mit gleichnamigem Creek und soll die aufregendste Brücke der
Big Sur-Küste sein. Wie der gesamte Highway No. 1 im Bereich
Big Sur ist auch die Brücke mal von Strafgefangenen errichtet worden. Gefunden haben wir zunächst eine andere schöne Brücke, die der
Bixby Bridge sehr ähnlich sieht. Dann aber wurde unsere Suche doch noch belohnt, wie dieses Foto beweist.
Zum Teil fallen die Klippen hier bis zu 1.000 m steil zum Pazifischen Ozean ab.
San Simeon selbst ist dann allerdings kaum der Rede wert. Mit unserem Hotel haben wir Pech gehabt. die einzige Attraktion bestand - aus Sicht des Hotels- darin, dass es einen nagelneuen quietsch-türkisen Anstrich bekommen hat - grauenhaft. Auch die Infrastruktur drum herum ist sehr mäßig. Neben einigen Restaurants nicht einmal ein Supermarkt, auch keine Fast-Food-Bude.
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CA-1 | US-101 | Seaward Ave | Harbor Blvd |
Heute, am Samstag, mussten wir uns beeilen, nach
Ventura zu kommen. Mein Vater, ein verrückter (aber lieber) Eisenbahnfan, hat uns "beauftragt", in einem Laden in
Ventura eine Bestellung abzuholen. Leider schließt dieser Laden samstags um 14.00 Uhr. Keine Zeit also, einen Umweg z.B. über
Lompoc - die Blumenhauptstadt Kaliforniens - zu machen oder bei
Vandenbergs Air Force Base mal reinzuschauen (Besichtigungen waren nach dem 11.September eh nicht mehr möglich). Was wir uns aber gönnten war ein Abstecher nach
Solvang, der größten dänischen Siedlung in den USA.
Solvang besitzt viele hübsche Häuschen im dänischen Baustil (doch werden auch diese Häuser ganz amerikanisch aus Spanplatten bestehen), wo man sehr nett bummeln kann. Wir fuhren weiter in der Absicht, eine Schnellbesichtigung von
Santa Barbara zu machen, was aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens in und um
Santa Barbara nicht gelungen ist. Schade, denn
Santa Barbara ist ein sehrhübscher Ort, dessen Hauptstrasse ich gerne entlang gebummelt wäre. Na, beim nächsten Mal.
In
Ventura angekommen haben wir gehofft, dass wir diesen Laden finden würden, indem wir einmal eine Straße von West nach Ost und einmal eine von Süd nach Nord abfahren würden. Nach diesem Prinzip sind ja eigentlich alle Städte in den USA entstanden. Ziemlich blöde Idee, da sich der Laden ja nicht unbedingt in der Innenstadt befinden musste. Tat er auch nicht. Niemand konnte uns sagen, wo sich die gesuchte Straße befand, weder der Hotelier, der noch so nett war und bei der mir ausgehändigten Telefonnummer anrief (ohne Erfolg) und uns sein Branchenbuch überließ, noch ein Tankwart. Warum haben wir bloß vorher nicht z.B. bei
MapBlast.com (jetzt
MSN Maps & Directions) nachgesehen? Kurz vor 14.00 Uhr konnte uns endlich ein anderer Tankwart helfen, so dass wir nach einer wilden Fahrt durch die Stadt endlich völlig genervt und fertig um 14.00 Uhr in dem Geschäft standen. Ach was, Geschäft. Das ganze war mehr eine Garage in einem einstöckigem Bürokomplex, wie sie in Vorstädten üblich sind. Egal. Dummerweise hatte der Inhaber, dem mein Vater vorher seine Bestellung gemailt hatte, weder -wie per Rückmail versprochen- sämtliche Waren bevorratet noch hatte er die zusammengepackt, die er da hatte. Er suchte also alles zusammen, begleitet von ein paar Tipps, was man in
Ventura so machen könnte. Wir allerdings verbrachten nach diesem nervenaufreibendem Sch...-Tag den Rest davon lieber am Pool. Nie wieder so eine Aktion, Papa!
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US-101 | CA-1 | S. Sepulveda Blvd |
Hatte ich erwähnt, dass man zusätzlich zu dem ganzen Schlamassel gestern in dem von uns vorgebuchten Hotel keine Anmeldung von uns vorliegen hatte? Zum Glück haben wir aber dennoch dort ein Zimmer bekommen, doch mussten wir dieses an unserem Abreisetag zunächst einmal bezahlen. Egal, heute wissen wir, dass wir das Geld zurückbekommen werden. Alles in allem hätten wir es uns eh sparen können, Zimmer im Voraus zu reservieren (mit Ausnahme natürlich der großen Städte
LA,
San Francisco und
San Diego). Es war eigentlich nirgendwo so voll, dass wir nicht die freie (und damit wahrscheinlich die bessere) Wahl gehabt hätten. Aber sowohl unsere Erfahrungen von 1999 als auch das Internet (hier war z.B. jeder Versuch, an der Küste ein Zimmer zu buchen, wegen Überfüllung gescheitert) haben uns gelehrt, dass es besser wäre, zu reservieren.
Egal, der Urlaub lag mit dieser letzten Station hinter uns, fast jedenfalls. Wir fuhren von Ventura nach
Los Angeles, und zwar zu dem Supermarkt, in dem wir auch in unseren ersten Tagen in
LA eingekauft hatten. Dieser lag -wie "damals" unser Hotel, nahe dem Flughafen. Wir bedienten uns an der Salatbar und picknickten dann an einer Stelle, von der aus man eine tolle Sicht auf den Flughafen hat. Die Flugzeuge flogen dort so dicht z.B. über Werbetafeln,
dass man dachte, man könnte nach ihnen greifen und sie vom Himmel holen.
Dort verbrachten wir die letzten Stunden auf amerikanischem Boden, ...
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Aviation Blvd |
... bevor wir dann unser Auto zurück zu
Alamo fuhren, in den Shuttle stiegen und am
Tom Bradley International Terminal eincheckten. Auch hier begegnete uns wieder dieses Gefühl von Gewohnheit, dass wir schon ganz genau wissen, was zu tun ist und wie alles abläuft.
Hier erlebten wir dann aber doch etwas Neues und was es wirklich bedeutet, die Sicherheitsvorkehrungen zu verschärfen. Nicht nur, dass man selbst und das Gepäck mehrfach durchleuchtet wurden. Nein, mein Freund wurde per Zufallsverfahren ausgewählt und musste seine Schuhe ausziehen, die dann auf versteckte Waffen durchsucht wurden. Als Laptopbesitzer war er ebenfalls aufgefordert, seinen Laptop aus der Tasche zu nehmen. Der Beamte, der diese Prüfungen durchführte, versuchte uns das mit einer Kontrolle verbundene unangenehme Gefühl zu nehmen, indem er uns in ein Gespräch verwickelte. Das können die Amerikaner alle gut, quatschen über Gott und die Welt, ohne Punkt und Komma und egal mit wem. Nachdem aber alle Prüfungen zur Zufriedenheit des Beamten (und zu unserer, denn wir fühlten uns nun viel beruhigter) beendet wurden, stiegen wir in den Flieger und ...
...kamen am nächsten Tag in
Frankfurt an.
Nach im Vergleich zu früheren Zwischenstopps recht kurzem Aufenthalt ging es weiter nach
Dortmund, wo uns meine Eltern schon erwarteten und zum "Nudeln mit Tomatensosse"-Essen mit zu sich nach Hause nahmen. Nun war der Urlaub zu Ende und wir wieder in der Normalität angekommen. Ich noch mehr als mein Freund, denn ich musste direkt am nächsten Tag wieder arbeiten. So, nun freuen wir uns schon wieder auf den nächsten Urlaub, der uns -wie könnte es anders sein- wieder in die USA, diesmal aber nach Florida bringen wird.
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