London
06. August 2004 - 09. August 2004
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UK |
EN |
Wie immer vor Reisen bin ich viel zu früh wach. Erst in drei Stunden kommen die Eltern meine Freundin und bringen uns zum
Düsseldorfer Flughafen.
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'Schwiegereltern-Airport-Shuttle' B54 | A40 | A52 | A44 |
Um viertel vor neun kommen wir dort an und stellen uns direkt in die lange Schlange am Check-In-Schalter. Vierzig Minuten später sind wir unser Gepäck los, eine weitere halbe Stunde später machen wir uns auf den Weg zum Gate und absolvieren die Sicherheitskontrollen und warten auf das Boarding. Dann starten wir mit zwanzig Minuten Verspätung zu einem nicht einmal eine Stunde langen Flug, verpflegt mit einem Mini-Brötchen und einer Mini-
Sprite, nach
London Heathrow.
Da wir von unseren letzten Nordamerika-Urlauben Flugzeiten von mehr als zehn Stunden gewohnt sind, kommt uns dieser Flug extrem kurz vor.
Nach einer kurzen Passkontrolle, einer langen Wartezeit in der Gepäckhalle (das Band wird erst sehr spät bekannt gegeben, das Gepäck ist dann aber sofort da) und einer kurzen Zigarettenpause suchen wir die
U-Bahn-Station
Heathrow Terminals 1,2,3 auf.
Am Eingang stecken wir unsere
London Visitor Travelcard (kann man nur außerhalb Großbritannien kaufen, wir haben unsere bei
Britain Direct online erworben) in ein Lesegerät und bekommen Zugang zu den Bahnsteigen. Wir besteigen die
Piccadilly Line zum
Piccadilly Circus und dort die
Bakerloo Line nach
Charing Cross. Auch zum Verlassen der Bahnsteige braucht man seine Karte. Dann stehen wir gegenüber vom
Trafalgar Square und müssen nur noch ein Paar Meter laufen, um zu unserem Hotel, dem
Thistle Charing Cross (online gebucht), zu kommen.
Jetzt kurz eingecheckt, schnell das Gepäck aufs Zimmer gebracht und ab zur Erkundung
Londons. Habe ich 'schnell' gesagt? Es ist nicht ganz so einfach, das Zimmer zu finden, wenn man nicht die Wegweiser beachtet. Wir haben das Zimmer 812 bekommen. Dazu müssen wir von der Rezeption mit dem Fahrstuhl in der ersten Stock fahren und über eine Überführung in das Nachbargebäude gehen. Dort sind wir auf einmal im dritten Stock und müssen mit dem Fahrstuhl in den ersten Stock dieses Hotelteils fahren. Dann finden wir auf dem verwinkelten Gang unser klimatisiertes Zimmer und sind froh, uns ein wenig frisch machen zu können.
Nun aber los.
Jetzt noch schnell einen Cappuccino venti bei
Starbucks direkt gegenüber vom Hotel gekauft und ohne Gepäck zum nahegelegensten Ziel, dem
Trafalgar Square geschlendert. An einem so heißen Tag wie heute ist er wegen seiner Brunnen sehr gut besucht.
Mit leeren
Starbucks-Bechern schlendern wir weiter über
Whitehall und die
Parliament Street, an denen viele Ministerien (Verteidigung, Außen, Innen, Finanz) und keine Abfalleimer liegen. (Vielleicht aus Angst vor Terroristen, die Bomben dort hinein legen könnten?). Außerdem kommen wir an den
Horse Guards vorbei. Bei dem heißen Wetter in warme Uniformen gepackt zu sein und auf Pferden von tausenden Touristen angegrapscht zu werden, stelle ich mir super erstrebenswert vor.
Aber die Kavalleristen nehmens gelassen.
Nach ein paar Metern stehen wir dann am schwer bewachten und natürlich von dutzenden Touristen belagerten Tor zur abgesperrten
Downing Street, haben aber keinen direkten Blick auf
Downing Street No.10, der Residenz der letzten britischen Premierminister/in. Dann öffnet sich das Tor und ein Lieferwagen wird durchgelassen.
Vom
Parliament Square haben wir einen schönen Blick auf eine weiteres Wahrzeichen
Londons:
Big Ben mit dem
House Of Parliament.
Fälschlicherweise wird
Big Ben immer mit dem Glockenturm in Verbindung gebracht, dabei ist
Big Ben nicht der Turm, sondern nur die 13,5 Tonnen schwere Glocke.
Weiter geht es zur
Westminster Abbey
und in einen kleinen Park neben dem
House Of Parliament, wo wir für horrende £ 1,30 eine Miniflasche Wasser kaufen und kurz Schutz vor der heißen Sonne suchen.
Dann überqueren wir an der
Lambeth Bridge die
Themse und gehen an ihrem östlichen Ufer zum
London Eye.
Auf dem Weg dorthin bieten sich mit
Big Ben und dem
House Of Parliament einige reizvolle Motive.
Das
London Eye, mit 135 Meter das zur Zeit größte Riesenrad der Welt, ist eines der neueren Wahrzeichen
Londons und liegt direkt an der
Themse neben dem
London Aquarium an der
Westminster Bridge. Es herrscht ein ziemlicher Trubel, es ist voll, die Schlangen sind lang. Trotzdem erstehen wir zwei Tickets für zusammen £23 und sorgen dafür, dass die Schlangen noch etwas länger werden. Nach einem kurzen Blick des Sicherheitspersonals in unseren Rucksack und nach zehn Minuten in der Schlange, bemerken wir auf unseren Karten den Hinweis auf das Boarding Gate, bei dem wir uns hätten einfinden sollen. Zu spät, jetzt kehren wir nicht mehr um. Wir kommen zur Gondel und steigen ein, während sich das Rad dreht. Dann werden die Türen hinter uns geschlossen. Puuh, ist das warm. Langsam drehen wir uns in die Höhe, eine geniale Konstruktion läßt die Gondel
immer außerhalb des Radkranzes, sodass keine Stahlrohre die Sicht behindern. Das wäre nämlich ziemlich schade, denn die Aussicht auf den
Buckingham Palace,
auf den Bahnhof
Charing Cross mit der
Hungerford Bridge
und natürlich auf
Big Ben und das
House Of Parliament
ist wirklich etwas besonderes. Nach etwas mehr als einer halben Stunde sind wir einmal herum und müssen aussteigen. Bevor die nächsten Gäste einsteigen dürfen, wird die abgehängte Decke von zwei jungen Damen nach verdächtigen Gegenständen abgesucht.
Wir schauen uns das Treiben gemütlich auf einer Bank sitzend noch eine Weile an, werfen von der
Hungerford Bridge noch einen letzten Blick auf das
London Eye
und machen uns über
The Mall auf den Weg zum
Buckingham Palace. Für Fotos steht aber das Licht schlecht. Also auf Morgen warten und ein wenig relaxen im
St.James Park bei einem
Seven Up für £1,60 mit Blick auf das
London Eye.
Ein Besuch bei
McDonald's rundet den Tag ab und wir fallen todmüde ins Bett.
Samstag Morgen. Ein schöner, sonniger Morgen. Leider zu früh für das
Starbucks direkt gegenüber vom Hotel, die haben um halb zehn noch geschlossen. Das haben wir auf unseren USA-Reisen noch nie erlebt. Tsö. Pah. Dann eben nicht.
Über den
Trafalgar Square und
The Mall
entlang am
St.James Park und an mit Kronen verzierten Masten
schlendern wir zum
Buckingham Palace.
Zusätzlich zu den armen Bärenfellmützen tragenden Guards am Gebäude halten auch freundliche, mit Maschinengewehren bewaffnete Polizisten Wache. Von den Stufen des
Queen Victoria Memorials schauen wir uns die Szenerie eine Weile an, bevor wir durch den
Green Park zum
Hyde Park kommen. Nach ein paar Minuten im Park begegnen uns in der Nähe des kleinen Sees namens
The Serpentine haufenweise, wahrscheinlich hunderte, rotgekleidete, jappsende Läufer allen Alters und aller Geschwindigkeit. Es stellt sich später heraus, dass sie alle dem
Serpentine Running Club angehören und heute ihren samstagmorgendlichen
Club Run veranstalten. Mir ist auch schon so warm genug. Danke.
Als wir die eine Seite des länglichen Sees fast abgeschritten haben, sehen wir auf der gegenüber liegenden Seite den
Lady Di Princess of Wales Memorial Fountain,
der wegen seiner Verletzungen fördernden Rutschigkeit ins Gerede gekommen ist und in unregelmäßigen Abständen geschlossen und wieder eröffnet wird.
Das andere Highlight des Parks, die
Speaker's Corner, sparen wir uns für Sonntag auf (dann
speakt man dort auch).
Durch
Kensington Gardens, vorbei am
The Round Pond und
Kensington Palace kommen wir zum
Black Lion Gate und nach ein paar Hundert Metern nach
Notting Hill. Dort an der U-Bahn Station
Notting Hill Gate liegt die
Pembridge Road, die uns zur
Portobello Road führt, auf der Samstags der
Portobello Market stattfindet. Wir hätten eigentlich keinen Reiseführer und keine Wegbeschreibung gebraucht, sondern nur den Menschenmassen folgen müssen. Tausende drängeln sich über den größten Antiquitätenmarkt (oder Ramschmarkt?) der Welt, bereichert um unglaublich viele Klamotten-, Schmuck-, Obst- und Gemüsestände.
Man hört hier alle Sprachen und Musikrichtungen der Welt, man sieht alle Hautfarben und Religionen. Alles ohne Streit. Toll. Es geht doch.
Leider hat unsere Kamera wie schon in unserem
USA:Southwest-Urlaub im Frühling wieder ein Eigenleben, deswegen gibt es keine Fotos. Schnief.
Nach einer Siesta in
Kensington Gardens besteigen wir einen Bus in Richtung
Camden Town. Nach einer halben Stunde sind wir dort. Wenn ich geglaubt habe, noch voller als auf dem
Portobello Market gehe es nicht, dann habe ich mich geirrt. Wow!
Und wieder gibt es in meinen Augen nur Ramsch. Naja, schließlich bin ich ein Mann und Männer haben nun mal keine Ahnung. Nach einem fröhlichen Geschiebe durch allerlei Stände und Düfte machen wir uns wieder auf den Weg in die Innenstadt. Leider machen wir das in einem Doppeldeckerbus in der oberen Etage, die seit zwölf Stunden von der Sonne aufgeheizt worden sein muss. Anders kann ich mir die Temperatur und meinen Flüssigkeitsverlust nicht erklären. Puuh! Ist das heiß.
Am
Leicester Square steigen wir aus, füllen mich wieder mit Wasser auf und begeben uns zum
Covent Garden, einer Ansammlung von Restaurants, Bars and Boutiquen und deswegen auch völlig überfüllt.
So. Genug Menschen für heute. Ab in die Stille. Ab ins Hotel. Ab ins Bett.
Sonntag Morgen. Wieder ein schöner, sonniger Morgen. Wir besteigen den nächsten Bus in Richtung
Hyde Park und stehen bald an
Speaker's Corner, wo schon zwei ältere Herren versuchen, ihren Glauben an Jesus an die Umstehenden weiterzugeben.
Ein paar Minuten hören wir zu, danach geht es mit der
Underground zum
Tower. Wegen der jetzt schon immens langen Warteschlangen vor den Kassenhäuschen verzichten wir auf den Besuch des
Towers
und schlendern stattdessen zur nahe gelegenen
Tower Bridge, die als Sehenswürdigkeit 2003 Konkurrenz durch das neue, von
Sir Norman Foster gebaute
Rathaus bekommen hat.
Bevor wir uns aber ihr widmen, besuchen wir zunächst die
St.Katherine Docks
und frühstücken beim hiesigen
Starbucks.
Nun wird es aber Zeit für die
Tower Bridge.
Einmal hinüber und zurück gehen, Foto vom futuristischen Gebäude der
Swiss Re (Schweizer Rückversicherung) und dem
Tower machen
und weiter zum nächsten Stop.
Dazu suchen wir die nahegelegene Station der
Docklands Light Railway auf und setzen uns in den Zug Richtung
Greenwich, der uns auch durch die
Docklands, den lange verfallenen und jetzt wieder aufgebauten Stadtteil
Londons führt.
In
Greenwich angekommen machen wir uns auf den Weg zum
Royal Observatory. Von dem Hügel, auf dem es liegt, hat man einen guten Blick auf den
Greenwich Park, die Skyline
Londons und den
Millennium Dome.
Die Stelle, an der der Nullmeridian verläuft, ist durch eine auf dem Vorplatz in das Pflaster eingelassene, lange Metallschiene markiert. Wir schwanken dauernd von der westlichen in die östliche Hemisphäre und zurück, bis um Punkt 13 Uhr BST (
British
Summer
Time) bzw. 12 Uhr GMT (
Greenwich
Mean
Time) das Spektakel des herabrutschenden, roten, den Beginn der Mittagszeit angebenden Zeitballs beginnt.
Nach einer Siesta auf der Wiese des
Greenwich Park bummeln wir durch das Zentrum von
Greenwich, schauen uns die
Cutty Sark an,
und erstehen zwei Tickets (£6,60 pro Nase) von
City Cruises für eine Bootsfahrt über die
Themse zurück nach
Westminster. Es geht noch einmal vorbei am Tower
und an der
Modern Tate Gallery,
die morgen auf dem Programm steht.
Montag Morgen. Wolkenverhangener und regenschwangerer Himmel. Abreisetag. Weil wir unser Hotelzimmer schon verlassen müssen, aber erst nachmittags fliegen werden, geben wir unser Gepäck an der Rezeption ab.
Danach bringt uns die
Underground in die Nähe der
Modern Tate Gallery, den Rest gehen wir zu Fuß. Der Eintritt ist frei, nur für die Sonderausstellung
Edward Hopper will man £9 pro Nase haben. Die sparen wir uns und besuchen die Ausstellungen in allen anderen Etagen. Als wir auf einen kleinen Balkon (Blick auf
St.Pauls Cathedral und die
Millennium Bridge gehen,
)
merken wir das es angefangen hat zu regnen. Endlich Londonwetter. 8-)
Über die
Millennium Bridge, nach den Millionen Pfund teuren Nachbesserungen durch
Sir Norman Foster nicht mehr wackelig, machen wir uns auf zur letzten Station dieses Wochenendtrips, zu
Harrod's, dem mondänen Kaufhaus, das
Mohamed Al-Fayed, dem Vater von
Lady Dis letztem Freund
Dodi Al-Fayed gehört. Wow! Riesig! Teuer! Nicht mein Fall. Nur die
Foodhalls finden im wahrsten Sinne des Wortes meinen Geschmack.
Auf dem Weg zurück zum Hotel hat es aufgehört zu regen. Wir kommen noch am
Piccadilly Circus vorbei,
shoppen noch ein wenig, bestaunen das Chaos und gehen endgültig zum Hotel.
Vom Hotel zur
Underground-Station
Charing Cross sind es weniger als fünfzig Meter. Wir fahren eine Station mit der
Bakerloo Line, steigen dann um in die
Piccadilly Line Richtung
Heathrow Terminal 1,2,3 und sind in weniger als einer Stunde am
Flughafen Heathrow.
Der Check-In-Schalter von
Lufthansa befindet sich günstigerweise direkt am Ausgang der
Underground. Wir reihen uns am Ende der langen Schlange ein und sind nach einer halben Stunde eingecheckt. Das Abfluggate wird erst kurz vor dem Boarding bekannt gegeben. Wir steigen ein, rollen zur Startbahn (vorbei an einer ausgemusterten Concorde und starten.
)
Nach einem weniger als eine Stunde dauernden Flug landen wir wieder auf dem
Düsseldorf Int'l Airport und werden von den Eltern meiner Freundin abgeholt.
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