Schweiz
14. Juli 2001 - 26. Juli 2001
Route |
Stein am Rhein, SH -
Ramsen, SH -
Schaffhausen, SH -
Gersau, SZ -
Luzern, LU -
Vitznau, LU -
Spiez, BE -
Thun, BE -
Grindelwald, BE -
Interlaken, BE -
Brienz, BE -
Lauterbrunnen, BE -
Wengen, BE -
Täsch, VS -
Zermatt, VS -
Lugano, TI
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Start |
Zum ersten Mal fliegen wir nicht in den Urlaub, sondern fahren mit dem eigenen Auto los. Es ist irgendwie merkwürdig, keine Flugtickets, keine Mietwagenreservierung und keinen Hotelvoucher zu haben. Und vor allen Dingen nicht überlegen zu müssen, was man in den Koffer packt, sondern alles in den Kofferraum werfen zu können. Zum Glück ist in meinem
Ford Focus Turnier viel Platz. Auftanken und los geht's.
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A45 | A5 | A81 | B34 | Bodensee-Uferstr. |
Nach sechseinhalb Stunden erreichen wir die Schweizer Grenze in
Stein am Rhein. Die Frage der Zöllner nach zu verzollenden Gütern verstehe ich schon kaum. Ich dachte, die würden hier halbwegs Deutsch sprechen. Naja, mal abwarten. Die Straße führt weiter über den malerischen Marktplatz der schönen Innenstadt. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir entscheiden uns, in der Nähe zu übernachten und uns die Stadt etwas genauer anzusehen.
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Landstraße |
Mit dem
Gasthof Hirschen in
Ramsen finden wir eine einfache Unterkunft.
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Landstraße |
Nach dem Einchecken fahren wir zurück nach
Stein am Rhein und besuchen ein Volksfest am Ufer des Rheins. Später kehren wir zum malerischen Marktplatz zurück
und stärken uns mit einem Weißbier und einem Alster.
Zurück in
Ramsen werden wir in dem Restaurant zum ersten Mal mit dem gehobenen Preisniveau der Schweiz konfrontiert.
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R-13 |
Heute morgen steht als nächsten Etappenziel der
Rheinfall Schaffhausen auf dem Plan. Nach einer kurzen Fahrt parken wir auch schon auf dem kostenlosen Parkplatz, gelangen bald darauf gegen ein Entgelt von 1 Franken pro Person in das
Schloß Laufen und haben einen ersten eindrucksvollen Blick auf den
Rheinfall.
Von dort steigen wir hinab, bis wir auf der Höhe des Rheins sind. Zwischendurch gibt es einige Aussichtspunkte. Von einem dieser kann man den
Rheinfall sogar 'berühren'. Entlang einer Art Holzbalkon stürzen sich die Wassermassen in die Tiefe und verursachen ein ohrenbetäubendes Grollen und eine heftige Gischt.
Unten angekommen erstehen wir für 6,50 SFr/Person ein Bootsticket für eine
Bootsfahrt mit Maendli. Es werden drei verschiedene Fahrten angeboten. Wir entscheiden uns für die Überfahrt mit anschließender Fahrt zu den Felsen in der Mitte des
Rheinfalls. Nach der schwankenden Überfahrt, dem gekonnten Anlegen des Bootführers in den Wellen der Wasserfälle und unserem Aufstieg auf den Felsen in der Mitte des
Rheinfalls teilt sich der
Rhein vor uns und stürzt in die Tiefe.
Wieder am sicheren Ufer angekommen, schlendern wir gebenüber von
Schloß Laufen den
Rhein hinauf und überqueren ihn auf der
Rheinfallbrücke.
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A4 |
Das nächste Etappenziel ist
Zürich. Das soll eine sehr schöne Stadt sein, aber bei diesem wolkenbruchartigen Regen bewegt uns nichts zu einem Stadtbummel. Also lassen wir
Zürich links liegen und fahren auf der
R-17 am südlichen Ufer des
Zürichsee weiter. Dort herrscht aber auch ziemlich triste Stimmung, denn der Regen hat sich noch verstärkt.
Damit haben sich Zürich und Umgebung erledigt. Wir fahren weiter zu unserem nächsten geplanten Ziel, zum
Vierwaldstätter See.
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R-17 | R-8 | A-4 | R-2b |
Wir checken in
Gersau in das
Hotel Seehof Gersau ein und bewohnen damit das beste Hotel unserer Schweiz-Reise. Von der sehr zuvorkommenden Hotelchefin lassen wir uns zwei Zimmer zeigen und entscheiden uns für ein Zimmer im Neubau mit Balkon, von dem wir eigentlich in den
Vierwaldstätter See springen könnten.
Trotz des immer noch andauernden Bindfadenregens fahren wir in den Nachbarort
Vitznau, um uns über die Abfahrtzeiten der
Vitznau-Rigi-Bahn zu informieren.
Danach geht es zurück zum Hotel und in warme Kleidung gehüllt auf den Balkon. Normalerweise hätte man hier eine grandiose Aussicht auf die Berge rund um den
Vierwaldstätter See. Die liegen aber in den 50m über dem See hängenden Wolken.
Naja, dann trösten wir uns wenigstens mit einem guten Essen im Hotelrestaurant. An das Preisniveau der Schweiz haben wir uns ja schon gewöhnt, also haut uns ein Blick auf die Speisekarte jetzt nicht mehr um. Und die Klavierbegleitung einer vom Hotel unterstützten, schweizerischen Musikstudentin am
Konservatorium Chicago passt auch in den Rahmen.
Den Abend schließt noch einen halbwegs schöner Sonnenuntergang ab.
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R-2b |
Wow ! Es regnet nicht ! Schnell frühstücken und ab nach
Luzern. Berühmt ist der mittelalterliche Kern und die Kapellbrücke.
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A-2 | Landstraße |
Vielleicht haben wir ja auf einem Berggipfel Glück und sehen die Sonne. Voller Hoffnung fahren nach
Engelberg zum
Titlis, werden aber von einem Monitor in der Talstation enttäuscht. Der zeigt einen Blick vom Gipfel, aber eigentlich nichts. Denn dort oben ist die Sicht noch schlechter als hier unten. Man sieht nix.
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Landstraße | A-2 | R-2 | R-25 |
Dann eben nicht. Vielleicht scheint ja die Sonne in der Gegend um
Zug. Auf unserer Fahrt entlang des
Zuger Sees läßt die Bewölkung tatsächlich ein wenig nach und wir wagen eine Fahrt auf den
Zuger Berg. Und es ist wirklich ein Wagnis, denn die Straße ist mörderisch eng und steil. Dafür werden wir aber mit einem einigermaßen wolkenfreien Blick auf den
Zuger See belohnt.
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R-2b |
Beim Frühstück fragt die Hotelchefin nach unseren Plänen für den Tag und versorgt uns mit Wanderkarten und Routenvorschlägen, als sie hört, dass wir auf die Rigi wollen. So fahren wir dann auch gestärkt nach
Vitznau, von wo die
Vitznau-Rigi-Bahn startet.
Zusätzlich zu der fahrplanmäßigen Bahn fährt heute ein Dampfzahnradbahn auf die
Rigi. Zusammen mit einem Aufpreis zahlen wir 88,40 SFr pro Person. Schnell eingestiegen und los geht's. Mit kräftigen Schüben stampft sich die Bahn dampfend durch die eng stehenden Häuser und gelangt bald in den Wald. Die enge Trasse führt uns über Galerien und schmale Brücken in einer Stunde zu unserer Endstation
Kaltbad. Dort steigen wir aus und warten noch bis die Bahn weiterfährt.
Von dort machen wir uns zu Fuß auf zum
Känzeli, einem Aussichtspunkt, von dem man einen schönen Blick auf den
Vierwaldstätter See hat. Mmmh !!! Hätte, denn es ist mal wieder bewölkt. Trotzdem lohnt sich unser Warten auf freie Sicht, denn nach zehn Minuten reißt die Wolkendecke auf und gibt den Blick auf den See und den Ort
Weggis frei.
Wir steigen weiter zum
First auf und halten an einer kleinen Menschenansammlung, die sich gebildet hat, weil eine junger Schweizerin kollabiert ist. Unter den Menschen ist auch ein Arztehepaar, das versucht, erste Hilfe zu leisten. Aber ohne Medikamente ist auch ein Arzt relativ hilflos. Wir bieten unsere Kreislauftropfen an, die wir prophylaktisch dabei haben. Da diese aber auch nicht wirken, wird mit unserem Handy ein Arzt angerufen. Der ist nicht erreichbar, ruft aber kurz später zurück. Da wir ihn nicht verstehen, geben wir das Handy gleich an eine der Begleiterinnen der Kollabierten weiter. Nach fünf Minuten kommt er völlig außer Atem angelaufen und hilft der hyperventilierenden und krampfenden Patientin.
Wir haben unser Möglichstes getan und gehen weiter. Bis ganz nach oben gehen wir aber nicht, denn dort oben ist nur ein kahler Berg mit einer großen, häßlichen Antenne zu sehen, sondern machen uns durch wiederkäuende Kühe hindurch auf den Abstieg zum
Felsenweg. (Dass die Kühe nicht wahnsinnig werden, wenn sie bei jedem Schritt und Bissen das infernalische Läuten der Kuhglocken auslösen). Der
Felsenweg ist, wie schon der Name sagt, ein Weg der sich an eine Felswand anschmiegt. Er ist aber trotzdem so breit, dass man gut gehen kann. Sogar Bänke stehen hier und wir können uns endlich in die pralle Sonne setzen.
Nach einem Bier und einem bei der Bestellung auf Unverständnis stoßenden Alster (hae ???) fahren wir mit der Bahn wieder von
Kaltbad zurück nach
Vitznau.
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R-2b | A-2 | Landstraße |
Heute besuchen wir noch einmal den
Titlis bei
Engelberg und hoffen auf besseres Wetter als beim ersten Mal. Aber nix is, er hängt immer noch (oder schon wieder) in den Wolken. Also begraben wir das Unternehmen
Titlis und machen uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel.
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A-2 | A-8 | R-4 | A-8 |
Im Regen angekommen, im Regen abgefahren. Was soll's.
Das
Hotel Bellevue in
Spiez ist ein einfaches Familienhotel mit einer sehr guten Küche und sehr freundlichem Personal. Leider ist Mittwochs Ruhetag und uns kann niemand einchecken. Da wir aber erwartet wurden, liegt unser Zimmerschlüssel am Hoteleingang mit einer kleinen Notiz bereit und wir können uns von der Fahrt ein wenig ausruhen.
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R-6 |
Den angebrochenen Nachmittag verbringen wir in
Thun am
Thuner See. In der Altstadt von
Thun
setzen wir uns in ein kleines Weinlokal an der
Aare und beobachten die Enten und Schwäne. Die Enten machen sich einen Spaß daraus, aus dem ruhigen Wasser am Flussufer in die Strömung der Flussmitte zu schwimmen und sich dort rasch beschleunigen zu lassen, um dann wieder in ruhigere Gewässer zurückzukehren. Eine Achterbahn für Enten.
Da es im Hotel heute abend nichts zu essen gibt, besuchen wir mal ein Schweizer
McDonald's und erfahren dort durch die Papierauflage auf den Tabletts, dass es demnächst auch McDonalds-Hotels in der Schweiz geben wird - die
Golden Arch Hotels.
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R-6 | A-8 | Landstraße |
Nach einem ausgiebigen Frühstück erstehen wir am
Spiezer Bahnhof einen
Regionalpass für
220 Franken. Dafür dürfen wir fünf Tage lang alle Züge und Schiffe und viele Seilbahnen im
Berner Oberland kostenlos benutzen, bei allen anderen Beförderungen zahlen wir einen ermäßigten Preis.
Dann fahren wir nach
Grindelwald, von dort geht es in 30min mit Gondeln zum 2168m hohen
First. Von dort machen wir uns auf den Aufstieg zum
Bachalpsee, einem idyllisch gelegenen Bergsee, von dem man ein herrlichen Blick auf
Wetterhorn und
Schreckhorn hätte (wenn es nicht wieder einmal so bewölkt wäre).
Also geht es wieder runter, ab zum nächsten Parkplatz und mit der längsten Gondelbahn Europas (6240m lang) zum
Männlichen auf 2343m Höhe.
Hier wandern wir am Lauberhorn vorbei (bekannt durch das Lauberhorn-Skirennen) hinunter bis zur
Kleinen Scheidegg, dem zweithöchstgelegenen Bahnhof Europas. Auf dem gesamten Weg dorthin hätte man normalerweise einen phantastischen Blick auf den
Eiger, den
Mönch und die
Jungfrau. Aber, sie ahnen es schon, es war wieder bewölkt. Und so gönnen wir uns eine Kalbsbratwurst vom Rost mit Brot für sieben Franken und steigen in die
Wengernalpbahn, die uns wieder nach
Grindelwald bringt.
Mit der
Bahn (SBB) fahren wir zum Bahnhof
Interlaken-Ost.
Dort steigen wir in ein Schiff der
Lötschbergbahn (BLS) um, das uns zur Station der
Brienzer Rothornbahn bringt. Leider fängt es aus einem bewölkten Himmel wieder leicht an zu regnen, sodass die Fahrt nicht allzu angenehm wird.
Aufgrund des schlechten Wetters fällt die eine Bahn aus, die nächste fährt erst 90 Minuten später. Wir steigen tapfer ein, fahren ein paar Minuten bis wir in den Wolken sind und sehen ab dem Moment bis zum Gipfel nichts mehr. Außerdem wird es immer kälter, auf dem Gipfel schneit es sogar. Total durchgefroren nehmen wir dieselbe Bahn nach unten, besteigen wieder das Schiff und wärmen uns bei einem heißen Cappuccino.
Same procedure as last day.
Nur heute steigen wir in die
SBB-Bahn nach
Lauterbrunnen um. Da heute grandioses Wetter herrscht und alle Japaner, Chinesen und andere Asiaten in Europa unterwegs sind, wird ein Sonderzug eingesetzt. Der entpuppt sich als ein Vorkriegsmodell mit engen, harten Holzbänken. Wenigstens können wir sitzen.
In
Lauterbrunnen angekommen steigen wir in die
Wengernalpbahn um und sind bald auf dem steilen Weg nach
Wengen. Auf der Fahrt bieten sich eindrucksvolle Ausblicke, z.B. auf das
Lauterbrunnen-Tal.
Nach einem Stop in
Wengen haben wir auch einen Blick auf die Stadt von oben.
Als der Zug nach ein paar Minuten um eine Kurve biegt, haben wir auch zum ersten Mal einen freien Blick auf den
Eiger und seine
Nordwand.
Wenig später kommen wir auf der
Kleinen Scheidegg an. Während wir auf den Zug zum
Jungfraujoch warten machen wir noch ein Foto von der
Eigernordwand.
Japaner, Chinesen und andere Asiaten treten in Rudeln auf und besteigen auch in Rudeln die Bahnen, die auf diese Art und Weise schnell voll sind. Also warten wir geduldig bei einer weiteren Kalbsbratwurst mit Brot auf den nächsten Zug. Den bekommen wir tatsächlich trotz Asien und quälen wir uns den Berg hoch, bevor wir in den sieben Kilometer langen Tunnel durch die
Eigernordwand fahren. Auf der Strecke gibt es zwei Punkte, an denen sich bergab- und-auffahrende Bahnen begegnen und 'Fenster' in den Fels gehauen wurden. Aus einem dieser 'Fenster' bietet sich ein Blick auf das
Eiger Eismeer.
So, wir sind oben. Das heißt nicht ganz oben. Von dem höchstgelegenen Schienenbahnhof Europas führt noch ein Aufzug 112m hoch auf den Gipfel der
Sphinx (3573m). Von dort hat man eine grandiose Aussicht auf den imposanten, wie eine Autorennbahn aussehenden
Aletsch-Gletscher. Wir setzen uns eine Stunde in die Sonne und beobachten mehrere Seilschaften, die, mit Steigeisen und Eispickeln bepackt, hinunter auf den Gletscher absteigen und schnell kleiner werden.
Wir wählen den einfacheren Abstieg mit dem Fahrstuhl und erkunden die Stollen in diesem Berg. Einer dieser Stollen führt uns auf den Gletscher, wo ein geschäftstüchtiger Schweizer einen schnellen Franken macht, indem er große, runde Plastikteller verleiht, auf denen Dutzende von Asiaten eine abgesperrte Rodelpiste hinunterrutschen. Von hier aus sieht man auch den Gipfel der Sphinx.
Den Stollen in die anderen Richtung gehend, gelangt man zum
Eispalast, rundherum vereiste Stollen (Boden, Decke, Wände) mit kleinen vereisten Kammern und kleinen Eisskulpturen.
Abmarsch.
Auf diese Idee sind aber auch Hunderte andere gekommen. Es bilden sich lange Schlangen vor dem Bahnhof. Als dann der Zug kommt, reservieren einzelne Asiaten rücksichtslos ganze Abteile, um sie dann doch nicht zu benutzen. 'Jaja, so sind sie.', sagt eine Schweizerin.
Same procedure as last day and the day before.
Bei schönstem Wetter besteigen wir wieder das Schiff der
Lötschbergbahn und lassen uns auf dem Vorderdeck von der Sonne bräunen. Nach einer angenehmen Stunde Fahrt legen wir an der Station der
Brienzer Rothornbahn an.
Heute fahren alle Züge pünktlich und wir erwischen sogar wieder eine Dampflok. Nachdem wir die Baumgrenze überschritten haben, bietet sich eine eindrucksvolle Aussicht auf den
Brienzer See und die umgebenden Berge.
Oben angekommen können wir es nicht glauben, dass wir dieses Panorama
vorgestern wegen der Wolken und des Schnees verpasst haben. Als wir noch ein paar Meter höher steigen, liegt der türkise
Brienzer See in seiner ganzen Pracht vor uns.
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A-8 | R-4 | A-8 | Landstraße |
Heute reisen wir aus
Spiez ab, fahren noch einmal nach
Grindelwald und in zwei Etappen mit einer Standseilbahn und einem Zug nach Mürren. Diese autofreie Stadt ist der Ausgangspunkt zum 2970m hohen
Schilthorn, einem Gipfel, der einmal in einem
James-Bond-Film als Kulisse herhalten musste. Leider zeigt ihn ein Monitor in der Seilbahnstation in Wolken gehüllt und so ersparen wir uns eine Fahrt hinauf.
Von hier hat man aber einen wunderbaren Blick auf
Eiger,
Mönch und
Jungfrau, den wir in der Sonne sitzend genießen.
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Landstraße | A-8 | R-6 |
Um zu unserem nächsten Etappenziel zu kommen, haben wir zwei Möglichkeiten. Zum einen könnten wir mit dem Autozug durch den
Lötschbergtunnel fahren, zum anderen könnten wir einen Umweg in Kauf nehmen, der uns über den
Grimselpass führen würde. Wir entscheiden uns für die Passstraße und werden mit einer Panorama-Straße durch die Schweizer Berge belohnt.
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R-19 | R-9 | Landstraße |
Einige Wochen vor diesem Urlaub haben wir im Internet unser nächstes Hotel, den
Walliserhof in
Täsch, gebucht. Kurz darauf hörten wir in den Nachrichten, dass es in
Täsch ein schweres Unwetter mit Erdrutschen gegeben habe, von denen einige Hotels betroffen seien. Wir haben noch geunkt, es hätte bestimmt 'unser' Hotel getroffen, dann aber gemeint, dass sei zu unwahrscheinlich.
Pustekuchen. Es hat 'unser' Hotel getroffen. Als wir ankommen stehen vor dem Hotel mehrere Baufahrzeuge und einige Container. Im Hoteleingang riecht es leicht moderig, das Treppenhaus zum Keller ist vom Putz befreit und ein völliger Rohbau, die Rezeption ist nicht besetzt. Wir werden von einer Putzfrau mit den Worten empfangen, der Chef sei nicht da, wir sollten uns ein wenig gedulden. Wir tun wie uns geheißen und wenig später kommt tatsächlich die Tochter des Chefs. Leider ist vom Unwetter auch die Verbindung ins Internet gekappt worden, so hat niemand mit unserer Ankunft gerechnet. Wir bekommen aber trotzdem ein Zimmer. Im vierten Stock. Der Aufzug ist natürlich auch außer Betrieb. Puuuh !!! Japs !!!
Für den halben Preis von 7,40 SFr (wegen unseres Regionalpasses, der hier auch noch gilt) fahren wir mit dem Pendelzug (alle 20min) von
Täsch nach
Zermatt. Deswegen mit dem Zug, weil
Zermatt auch eine autofreie Stadt ist. Dafür trifft man aber in der netten Fußgängerzone (zwangsläufig) auf Pferdekutschen und Elektrotaxis und -karren. Für weitere 47,40 SFr (halber Preis) besteigen wir die
Gornergrat-Bahn und fahren, na?, auf den
Gornergrat.
An der Endstation auf 3089m empfangen uns Fotografen, die Touristen mit Bernhardinern
und in die Hand gedrückten Schweizer Flaggen fotografieren.
Und Wolken, was sonst. Nur manchmal geben sie den Blick auf das 4478m hohe
Matterhorn frei. Auf dem Gipfel ergibt sich aber dennoch das eine oder andere stimmungsvolle Foto.
Am
Riffelsee soll man einen tollen Blick auf das
Matterhorn haben, gerade weil es sich in dem See wunderschön spiegelt. Tja, soll. Aber da es ziemlich bewölkt ist, fällt dieses Fotomotiv ins Wasser.
Pech.
Wir fahren wieder nach
Zermatt, schlendern durch die Fußgängerzone und bemerken plötzlich ein lautes Glockengeläut, das von Ziegen verursacht wird, die durch die Straßen getrieben werden.
Wirklich hübsch, diese Häuschen. Vor allem die, die zum Schutz vor Mäusen auf Steinteller gestellt wurden.
Heute morgen herrscht wieder strahlender Sonnenschein. Hätte es nicht gestern so schön sein können ? Noch einmal auf den
Gornergrat zu fahren, ist uns zu teuer. Aber bis nach
Zermatt fahren wir dennoch und machen dieses Foto vom
Matterhorn vom Gemeindeplatz aus.
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R-19 | R-9 |
Richtig ! Wir haben in
Täsch noch nicht ausgecheckt. Konnten wir auch nicht, weil der Chef nicht da war. Jetzt ist er da und gibt uns einen Preisnachlass wegen der Unannehmlichkeiten, die wir in Kauf nehmen mussten.
Weiter geht es zu unserem nächsten Etappenziel. Um dahin zu gelangen, müssen wir über den
Simplon und eine kurze Strecke durch Italien fahren. Und das erste, das uns nach der Grenze auffällt, sind drei gegelte Italiener, die ein kleines, fahruntüchtiges Auto durch enge Gassen schieben. Klingt das nach Vorurteil ? Außer dem werden die Straßen schlechter und die Verkehrsschilder verrosteter.
Sind das jetzt Vorurteile ?
Am
Lago Maggiore machen wir für ein Picknick Halt.
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ss-33 | ss-34 | R-13 | A-2 |
So. In
Lugano sind wir schon mal. Jetzt müssen wir nur noch
Origlio finden.
Das ist aber leichter gesagt als getan. Nach langem Suchen und Befragen von italienisch und schlecht englisch sprechenden Passanten kommen wir in
Origlio an. Das Hotel ist ein
Best Western der feineren Kategorie, da macht auch die Straßenerneuerung nix. Okay, ein kleines Bier muss dann schon mal sieben Franken kosten.
Bei der Bullenhitze und nach der langen Fahrt haben wir auch keinen Bock mehr, die Stadt zu erkunden und verschieben dies auf morgen.
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auf dem Hotelparkplatz |
Nach einem vorzüglichen Frühstück machen wir uns auf den Weg,
Lugano zu erkunden. Wir kommen aber nicht weit. Denn beim Versuch, vom Hotelparkplatz auf die Straße, die gerade einen neuen Belag bekommt, abzubiegen, stoße ich mit circa 3 km/h mit dem linken Vorderreifen gegen einen Bordstein. Der Reifen gibt mit einem lauten Zischen seine Luft frei und ist platt. Genau wie ich. Das gibt's doch gar nicht.
Aber wozu ist man im
ADAC. Unter der Auslandsnotrufnummer
(+49)089/22 22 22 meldet sich ein Bayer, der meine Handynummer notiert und einen Rückruf verspricht. Der kommt dann auch 20 Minuten später. Dieser Anrufer spricht noch bayerischer als sein Vorgänger, nimmt meine Daten auf und vermittelt mich an die Schweizer Kollegen vom
TCS. Die rufen auch wieder an, fragen wo ich bin und schicken einen Mechaniker vorbei. Der ist erstaunlich schnell vor Ort und wechselt in Windeseile den Reifen. Wow ! Das war schnell !
So. Nun geht's weiter. Natürlich ist inzwischen die Straße fertig gestellt und wir kommen hinter dem
TCS-Mann ohne Reifenplatzer um die Kurve. Hmmh. Wären wir eine Stunde später losgefahren, hätte mein Auto keinen Schaden genommen. Mist. Und der Grund, warum der
TCS-Mann so schnell bei uns war, liegt daran, dass sein Standort nur zwei Straßen vom Hotel entfernt liegt.
Unsere Pläne,
Lugano zu besuchen und weiter nach
St.Moritz zu fahren, geben wir auf, weil ich morgen nachmittag einen Termin habe und dadurch der letzte Tag in Stress ausarten würde.
So machen wir uns gemütlich auf den Weg nach Hause.
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A-13 | A-2 |
Wir nehmen noch eine Fahrt über den
St.Gotthard mit. Dort werden wir Zeuge wie ein Ambulanz-Hubschrauber einen der wie wahnsinnig die Berge rauf und runter fahrenden Motorradfahrer abtransportiert.
Wenig später sind wir in
Andermatt, am Ort meiner zweiten Skifahrversuche. In den Jahren hat sich so gut wie nichts verändert.
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A-2 |
Am
Vierwaldstätter See noch ein wenig Proviant gekauft, in
Basel noch einmal billig getankt und auf geht's nach Hause.
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A5 | A45 |
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